Wer die meiste Heizkraft aus seinem Holz herausholen möchte, der sollte darauf achten, dass das Brennholz beim Verheizen möglichst trocken ist. Denn Brennholz wird stetig teurer und erreicht mittlerweile Rekordpreise. Rund 10-15 % Feuchtigkeit sind optimal. Denn je trockener das Holz, desto besser brennt es und desto weniger raucht es beim Verbrennen.
Brennholz richtig lagern: 6 Tipps
1. Brennholz vor Nässe schützen
Brennholz sollte auf jeden Fall vor Nässe geschützt aufbewahrt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass man es nicht im Freien aufbewahren darf – im Gegenteil. Durch die Lagerung im Freien wird das Holz gut belüftet, was Schimmelbildung vorbeugt und die Trocknung beschleunigt. Wichtig ist jedoch, dass das Holz vor Regen und vor Staunässe am Boden geschützt wird.
Über dem Holzlagerort sollte sich ein Dach befinden. Das kann klassisch aus Holz und Dachschindeln, Wellblech oder Kunststoff bestehen. Aber auch Lagerzelte aus PE oder PVC sind eine mögliche Option, wobei PVC wesentlich widerstandsfähiger gegen Hitze und Nässe ist. Daneben sollte auch Staunässe am Boden vermieden werden. Lagern Sie das Holz niemals direkt am Boden, sondern platzieren Sie es leicht erhöht auf ein paar Ziegelsteinen oder einer Palette. So unterbinden Sie Schimmelbildung.
2. Brennholz luftig, sonnig und warm lagern
Wie bereits erwähnt, wird das Holz durch das Aufbewahren im Freien gut durchlüftet. Dieser Lagerort hat aber noch mehr Vorteile. Wenn die Temperaturen im Frühjahr wieder steigen, trocknet das Holz im Freien schneller als beispielsweise im kühlen Keller. Wird es dabei direkt von der Sonne beschienen, sind die Bedingungen zur Trocknung perfekt.
Süd- oder westseitig ausgerichtete Holzlager im Freien sind deshalb der optimale Platz, um Brennholz heiztauglich zu machen. Das Lager muss dabei nicht unbedingt freistehend sein. Es kann auch an einer Hausmauer oder Garagenwand platziert werden. Allerdings sollten ein paar Zentimeter Platz zwischen der Wand und den Holzscheiten sein, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen.
Geschlossene Räume mit wenig Luftzirkulation, hoher Luftfeuchtigkeit und kühlen Temperaturen – z. B. Kellerräume – eignen sich hingegen weniger gut zur Brennholzlagerung. Insbesondere frisches Holz sollte dort nicht gelagert werden, da es hier langsamer trocknet und schneller schimmelt. Trockenes Holz, das bereits länger gelagert wurde, kann hingegen problemlos im Keller gelagert werden.
3. Holzlagerung: Besser Scheite als Stämme lagern

Je größer die Holzstücke sind, desto langsamer trocknen sie. Werden dicke Baumstämme im Ganzen eingelagert, brauchen sie sehr lang, bis sie trocken genug zum Verheizen sind. Stattdessen sollte man große Holzstücke zu kleineren Holzscheiten spalten. Das hat den Vorteil, dass das Holz schneller trocknet, sich besser entzünden lässt und weitaus einfacher gelagert werden kann.
Beim Zuschneiden des Holzes sollte man darauf achten, dass das Holz klein genug ist, um gut in den Holzofen zu passen. An der dicksten Stelle sollte das Holzscheit zudem nicht dicker als 10 cm sein. So stellen Sie sicher, dass das getrocknete Holz dann gut brennt.
4. Brennholztrocknung: Geschüttetes Holz trocknet schneller
Wer sein Holz schnell trocknen will, für den bietet sich ein geschüttetes Lager an. Da die Holzscheite hier nicht platzsparend aufeinandergeschichtet sind, werden sie besser durchlüftet und trocknen folglich auch schneller. Jedoch muss man für diese Art der Trocknung weitaus mehr Platz einplanen als für die gestapelte Lagerung.
5. Brennholzvorrat: Gestapeltes Holz ist platzsparender
Werden die Holzscheite effizient gestapelt, dann ist nicht nur eine platzsparende Lagerung möglich, auch die Trocknung des Brennholzes wird unterstützt. Dafür sollte genügend Platz zwischen den Scheiten bleiben, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen. Bei dieser Art der Lagerung hat man zudem die Möglichkeit, sich kreativ auszutoben – man kann beispielsweise Muster oder Figuren schichten.
6. Trockenes Brennholz: Lange genug lagern
Nun stellt sich nur noch die Frage, wie lange man das Brennholz lagern sollte, bevor es sich zum Heizen eignet. Es dauert im Durchschnitt 1-2 Jahre bis das frisch gefällte Holz die optimale Feuchtigkeit von 10-15 % erreicht. Erst dann kann das Holz seine Brennkraft bestmöglich entfalten
Unterschiedliche Lagerbedingungen für Harthölzer und Weichhölzer
Es gibt verschiedene Arten von Hölzern: die Hart- und die Weichhölzer. Beide Arten können zum Heizen verwendet werden, allerdings gibt es Unterschiede in der Lagerung.
Harthölzer sind aufgrund ihrer hohen Holzdichte und dem hohen Holzfaseranteil sehr robust – auch was die Lagerung betrifft. Sie können problemlos im Freien gelagert werden und büßen kaum Brennwert ein, wenn sie diversen Umwelteinflüssen ausgesetzt waren. Deshalb heizen die meisten Ofenbesitzer mit Harthölzern. Dazu gehören
- Eiche
- Buche
- Esche
- Weißbuche
- Kirsche
- Ahorn
- Birke
- sowie die meisten anderen Laubbäume
Weichhölzer haben eine geringere Holzdichte und einen niedrigeren Holzfaseranteil, was sie empfindlicher in der Lagerung macht. Bei ungünstigen Lagerbedingungen neigen diese Hölzer zu Schimmelbildung. Außerdem büßen sie verhältnismäßig schnell Brennwert ein. Deshalb sind Weichhölzer nur bedingt zur Lagerung im Freien geeignet. Zu den Weichhölzern zählen
- Fichte
- Kiefer
- Tanne
- Lärche
- Douglasie
- sowie die meisten Nadelhölzer
- aber auch einige Laubbäume wie Pappel oder Linde
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