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Heizen mit Holz

Heizen mit Abfallholz: Mit dieser Erfindung funktioniert es

Baumschnitt
am Sonntag, 11.12.2022 - 05:00 (1 Kommentar)

Auch dünne Äste, die beispielswiese beim Beschneiden von Bäumen anfallen, lassen sich verheizen. Doch einfach in den Ofen geworfen bringen sie nicht viel Wärme. Zu mehreren Kilo schweren Ballen gepresst heizen sie ordentlich ein.

Die Straßenmeisterei, die regelmäßig die Bäume an den Straßenrändern schneidet, nimmt nur die dicken Stämme mit. Die dünnen Äste sind für sie nicht zu gebrauchen. Für Hans Göbel aber schon. „Ich habe gemerkt, dass diese Äste einen sehr hohen Heizwert haben und den Kamin sehr gut heizen.“

In Absprache mit der Straßenmeisterei findet er kostenloses Brennmaterial und heizt damit sein komplettes Haus. Um es aber nutzen zu können, musste sich der Tüftler einiges ausdenken. Das erste Problem ist, dass die Äste unhandlich sind. Deshalb entwickelte Göbel zunächst ein Gerät, dass das Holz zerkleinert - seinen Astbeißer.

So funktioniert der Astbeißer

Zunächst steckt er die Äste in den Trichter, die sich von einem Einzugswerk hineinbefördern lassen. Dahinter sitzt ein hydraulischer Holzspalter, der die Äste auf rund 30 Zentimeter schneidet. Wenn die Ladefläche voll ist, fährt der Tüftle zurück auf seinen Hof.

„Dieses Holz ist sehr frisch und hat einen hohen Wasseranteil, der bei rund 40 Prozent liegt. Das Holz muss jetzt drei Jahre lagern, sodass das Holz auf einen Feuchtegehalt von 10 Prozent kommt“, erklärt Göbel. Der gelernte Maschinenbaumeister schmeißt die kleinen Stücke nach der Trocknungsphase nicht einfach in den Kamin, denn nun kommt seine zweite Erfindung ins Spiel – die Ballenpresse. „Die Äste verbrennen lose viel zu schnell. Mit der Presse lässt sich das Holz als Paket in den Ofen legen.“ Dadurch ist eine geregelte Verbrennung möglich.

Die Holzballen werden von einem Weihnachtsbaumnetz zusammengehalten

Die Hydraulikpresse im Inneren der Erfindung stammt aus einem alten Müllwagen. Sie formt aus dem Holz etwa 12 Kilogramm schwere Ballen. Sie werden von einem Weihnachtsbaumnetz zusammengehalten. Das Netz lässt sich problemlos verbrennen. Die Holzballen passen genau in seinen Kamin. Mit Hilfe eines Wärmetauschers wird die Energie für die Warmwasserbereitung genutzt und in das Heizsystem des Hauses übertragen.

Durch das Pressen brennt das Holz besonders gleichmäßig ab. Die gesamte Anlage wurde von einem Schornsteinfeger abgenommen. In der Heizsaison verheizt Göbel zwei bis drei Ballen täglich und spart dabei eine Menge Geld. Der Tüftler möchte seine Erfindung jedoch nicht vermarkten, trotzdem möchte er jedem Tipps geben, der etwas ähnliches vorhat.

Mit Material von MDR

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