In ihren Arbeiten hatten die Wissenschaftler bisher unbekannte Parameter bei der Verbrennung von Holzpellets charakterisiert und deren Einfluss auf das Emissionsverhalten bestimmt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Nadelholz verursacht häufig deutlich geringere Emissionen als Pellets aus Laubholz
- Mineralien wie Kaolin verringern die Gesamtstaubemissionen
- Hohe Feinanteile können die gasförmigen Emissionen um den Faktor fünf bis zehn und die Staubemissionen um den Faktor 1,5 erhöhen
- Sehr kurze oder sehr lange Pellets können die Schadstoffemissionen beeinträchtigen
Nadelholz brennt sauberer als Laubholz
Ziel war es, den Pelletherstellern und der Pelletofenindustrie Empfehlungen zur Optimierung hin zu einer emissionsarmen Verbrennung zu geben. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten hat das TFZ jetzt in einem Bericht der erweiterten Holzpelletcharakterisierung veröffentlicht.
Die Wissenschaftler untersuchten das Verbrennungsverhalten von 28 auf dem Markt verfügbaren Holzpelletsortimenten und stellten zusätzlich über 30 Versuchsbrennstoffe mit definierten Eigenschaften selbst her. „Es stellte sich heraus, dass Nadelholzpellets meist deutlich geringere Emissionen verursachen als Pellets aus Laubholz“, resümiert Robert Mack, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Biogene Festbrennstoffe am TFZ.
Zusatzstoffe wie Tonminerale können Staubemissionen senken
Wie die Forscher außerdem herausfanden, können Additive wie beispielsweise Kaolin die Gesamtstaubemissionen senken. Kaolin ist ein Tonmineral und bindet die staubbildenden Elemente Kalium und Natrium in die Asche ein. Weitere Parameter wie der Wassergehalt der Pellets sowie der Feinanteil wirken sich ebenfalls auf die Emissionen aus. „Hohe Feinanteile können die gasförmigen Emissionen um den Faktor 5 bis 10 und die Staubemissionen um den Faktor 1,5 erhöhen.“ Auch die Länge der Pellets hat einen Einfluss: sehr kurze oder sehr lange Pellets können die Emissionen negativ beeinträchtigen.
Normen und Zertifikate wie ENplus bieten Orientierung zum Qualitätsstandard des Brennstoffes, dennoch sind Schwankungen in der Zusammensetzung der Chargen natürlich. Umso wichtiger ist es, dass die eingesetzte Pelletofentechnik die Schwankungen flexibel auffängt und hin zu einer emissionsarmen Verbrennung anpassen kann. Deshalb formulierten die Wissenschaftler Empfehlungen an die Pelletofenindustrie.
Durch optimale Zufuhr des Brennstoffs emissionsärmer verbrennen
So sollte die Förderschnecke in der Feuerung möglichst wenig Abrieb bei den Brennstoffen erzeugen, da dadurch Feinanteil vermindert wird. Außerdem sollte ein Temperatursensor im Feuerraum vorhanden sein, weil die Ofensteuerung damit auch die häufig wechselnden Pellet-Schüttdichten besser ausgleichen kann. Auch die zeitlich optimale Zufuhr des Brennstoffs ist ein entscheidender Faktor für eine möglichst emissionsarme Verbrennung.
„Außerdem sind die Isolierung des Feuerraums, die Geometrie der Brennerschale sowie die Anordnung und Dimensionierung der Luftdüsen entscheidend, um eine emissionsarme Verbrennung der Pellets zu gewährleisten“, so Robert Mack weiter. Bei den ebenfalls untersuchten Pellet-Zentralheizungskesseln war der Einfluss der analysierten Brennstoffparameter im Vergleich zu den Pelletöfen nur gering.
Hier können Sie die Publikation der Pelletstudie herunterladen
Die Forschungsarbeiten fanden im Rahmen des Projekts „FuturePelletSpec“ statt und wurden gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF). Das TFZ arbeitete hierfür mit Vertretern aus Industrie (Deutsches Pellet Institut) und Forschung (BIOS Energiesysteme GmbH) zusammen.
Die Publikation kann kostenlos unter www.tfz.bayern.de heruntergeladen werden.
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