
Waldbesitzer und Sägeindustrie berichten derzeit über massive Absatzschwierigkeiten bei Schnittholz. Daher wurden die Produktionsmengen bereits deutlich reduziert. Die in vielen Regionen begonnenen Reduktionen der Einschnittmengen werden wohl im dritten Quartal noch deutlich ausgeweitet, erwarten die meisten Waldbesitzerverbände.
Die Folgen des Absatzeinbruchs für den Rundholzabsatz der Waldbesitzer und die Holzpreise sind dramatisch. Die Sägeindustrie berichtet über fehlende Absatzmöglichkeiten in nahezu allen Sortiment-Bereichen. Dabei steht sowohl der heimische Markt als auch die Märkte in Europa und in Übersee unter Druck. Dahinter steckt der stark schrumpfende Bedarf an Schnittholz aufgrund der massiven Probleme der Bauindustrie.
Die kritische Absatzlage wirkt sich massiv auf die Holzpreise aus. Eine ganze Reihe von Sägewerken bieten nur noch einen Käfer/D/ BC Mischpreis bzw. den Fichten-Käferholzpreis an. Deshalb werden die Frischholzmengen von den Walbesitzern deutlich reduziert bzw. der Frischholzeinschlag wird nicht selten ganz eingestellt.
Zahlreiche Sägewerke versuchen mit einer deutlichen Reduktion der eingekauften und abgesetzten Mengen eine weitere Verschlechterung der Absatzlage zu verhindern. Die in den Sommermonaten üblichen Urlaubs- und Wartungsstillstände werden deshalb oftmals verlängert.
Holzpreise fallen drastisch

Die Preissituation am Schnittholzmarkt ist sehr unübersichtlich und unterscheidet sich regional sehr stark. Bestehende Verträge werden vereinzelt mitunter käuferseitig gekündigt. Neuverträge sind rar und werden nur zu stark reduzierten Preisen für kurze Zeiträume abgeschlossen.
Nur vereinzelt melden Waldbesitzer für Fichte in BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 cm Preise von 87 bis 92 Euro pro Festmeter (FM) und Käferholzpreise für 2b+ von 62 bis 64 Euro/FM netto. Eine ganze Reihe von Sägern bieten für Fichtenholz in BC-Qualität nur noch Mischpreise von 74 bis 79 Euro/Fm und für Käferholz nur noch 53 bis 56 Euro/Fm.
Im Sog der Fichte ist der Absatz von Kiefer nahezu zum Erliegen gekommen. Für Kiefernholz BC-Qualität liegen die Preismeldungen oft nur noch zwischen 50 und 54 EUR/Fm und für D-Qualitäten bei 49 bis 53 EUR/Fm. Die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz ist ebenfalls gering. Auch hier sind die Preise rückläufig. Die Übernahme ist oft streng kontingentiert, berichten Waldbesitzer. Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind sehr gut bevorratet.
Die Nachfrage nach Energieholz befindet sich auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau. Die Preise geben dem Industrierundholz folgend ebenfalls nach. Die Markteinschätzungen der Säge- und Holzindustrie gehen für die nächsten Wochen und Monaten bestenfalls von stagnierenden – eher noch von weiter sinkenden Absatzmöglichkeiten aus. Der Grund: die Baukonjunktur dürfte sich weiter abkühlen.
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