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Holzpreise am Weltmarkt

Holzpreise fallen drastisch – Preiscrash am Weltmarkt

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am Freitag, 03.03.2023 - 10:21 (2 Kommentare)

Der wichtigste internationale Benchmark-Preis fiel erneut von 535 USD pro tausend Board-Feet Anfang Februar auf 371 USD pro tausend Board-Feet. Ein Rückgang von 30 %.

Holzpreise.

Die globalen Holzpreise fallen Anfang März auf einen Tiefpunkt weit unter der Marke von 400 USD pro tausend Board-Feet, da anhaltende Ängste vor einer nachfragedämpfenden globalen Rezession die Preise drücken. Zuvor hatten sich die Holzpreise Im Februar eine massive Rallye auf ein Dreimonatshoch hingelegt. Diese wurde durch die Erwartung an knappe Lieferungen und die Hoffnungen auf eine Erholung im Wohnungsbau gestützt.

Im vergangenen Jahr zwangen ein starker Preisverfall und eine schleppende Nachfrage die nordamerikanische Holzindustrie, ihre Produktion zu drosseln, was die Lagerbestände niedrig ließ und Bedenken hinsichtlich eines Angebotsmangels während der Bausaison in diesem Frühjahr und im Frühsommer auslöste. Gleichzeitig zeigte die Stimmung der Bauherren Anzeichen einer Bodenbildung und stieg im Februar den zweiten Monat in Folge, hauptsächlich aufgrund noch immer relativ niedriger Hypothekenzinsen.

Doch nun scheint die Stimmung aufgrund der Wirtschaftsdaten erneut zu kippen. Der wichtigste internationale Benchmark-Preis fiel erneut von 535 USD pro tausend Board-Feet Anfang Februar auf 371 USD pro tausend Board-Feet. Ein Rückgang von 30 %.

Hausverkäufe brechen ein – Angebot übersteigt Nachfrage

Holzpreise.

Nach einem Jahr mit sehr hoher Volatilität, fragen sich viele Marktbeteiligte, was am Wohnungs- und Holzmarkt im Jahr 2023 zu erwarten ist. Dustin Jalbert vom Fachmagazin Fastmarket wagt auf der Grundlage der vorliegenden Daten einige Prognosen von für den Holzmarkt im Jahr 2023. Der Analyst erinnert jedoch ausdrücklich daran, dass die Zukunft weiter ungewiss ist und die Marktbedingungen sich sehr schnell ändern können. Seine grundlegenden Prognosen für den Holzmarkt sind:

  • Die Baubeginne/Neubauten in den USA werden 2023 zweistellig zurückgehen
  • Die Schnittholznachfrage wird 2023 deutlich sinken -
  • Die Rekordvolatilität der Holzpreise seit 2020 ist jedoch vorbe.
  • Inflation und Zinsen werden 2023 deutlich sinken.

Die Aussichten für den Wohnungsneubau im Jahr 2023 erscheinen, gelinde gesagt, herausfordernd, sagt Jalbert. Und das gilt ohne Abstriche auch für Deutschland und Europa. Die Verkäufe neuer Eigenheime in den USA sind seit Anfang 2022 um 20 bis 30 % zurückgegangen, da potenzielle Käufer mit der sinkenden Erschwinglichkeit von Eigenheimen mit hohen Hypothekenzinsen und hohen Eigenheimpreisen fertig werden müssen.

Die Produktionsaussichten werden auch durch eine hohe Anzahl von derzeit noch im Bau befindlicher Häuser belastet, die einen Berg von „Schatten-Lagerbeständen“ erzeugen, die in den kommenden Monaten auf den Markt kommen werden, sagt der Analyst. Die Kombination aus der schrumpfenden Nachfrage und einer stetig steigenden Fertigstellung von Häusern wird die Überangebotssituation auf dem Markt verschärfen. Dies deutet auf weitere Rückschläge bei Neubauten im Jahr 2023 hin.

Holzpreise werden weniger schwanken – und niedrig bleiben

Es überrascht also nicht, dass aus Sicht von Jalbert der schrumpfende Wohnungsmarkt weitgehend die Nachfrageaussichten für Schnittholz und andere Holzprodukte in den USA und auch am Weltmarkt bestimmt. Die Prognose der Experten von Fastmarket ist deshalb, dass der Verbrauch von Nadelholz in den USA um 4 bis 5 % (das sind 2,2 Milliarden Board Feet (BBF)) auf etwa 48,2 Mrd. BBF im Jahr 2023 sinken wird. Dies folgt auf einen Verbrauchsrückgang um geschätzte 1,6 % (0,8 BBF) im Jahr 2022.

Die Preisschwankungen für Nadelholz werden nach dieser Einschätzung zwar höher sein als vor 2018, als eine Bewegung von 20 USD pro tausend Board-Feet schon signifikant war. Aber die historische Volatilität, die wir seit dem Frühjahr 2020 gesehen haben, scheint vorbei zu sein. Ursache ist, dass die Nachfrage in diesem Jahr weiter zurückgehen wird.

Einige Marktteilnehmer nennen knappe Einzelhandelsbestände als potenziellen Katalysator für einen möglichen Preisaufschwung. Der Markt benötigt jedoch eine Kombination aus steigender Nachfrage und knappem Lagerbestand, um einen nachhaltigen Preisanstieg zu erzielen, sagen die meisten Analysten. Dies ist auf dem amerikanischen und globalen Schnittholzmarkt eindeutig nicht der Fall, sagt Jalabert.

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