
Die Schnittholzpreise sind im Juli und August kräftig gefallen. Die meisten Sägewerke versuchen mit einer Reduktion der angebotenen Mengen den scharfen Rückgang der Preise abzubremsen. Die Nachfrage nach Nadelsägerundholz ist entsprechend eingebrochen.
Gleichzeitig berichten die Sägewerke über fehlende Absatzmöglichkeiten in nahezu allen Sortimenten. Sowohl in Deutschland als auch in Europa und Übersee ist die Nachfrage nach Schnittholz ausgesprochen schwach. Hauptgrund ist die wegbrechende Nachfrage nach Bauholz und die sich weiter verschärfende Baukrise.
Hinzu kommen die steigenden Zinsen und die allgemeine Wirtschaftskrise mit einem drastischen Anstieg der Insolvenzen. Die Summe dieser Faktoren wirkt sich spürbar auf die Holzpreise aus.
Mischpreise für Fichtenholz - Frischholzeinschlag oft eingestellt
Beim Leitsortiment Fichte A/C 2b+ gab es in den letzten Wochen einen Preisverfall von 20 bis 30 Euro je Festmeter (Fm), berichten Waldbesitzer. Kiefersägerundholz lässt sich kaum noch verkaufen.
Eine ganze Reihe von Sägewerken bieten den Waldbesitzern außerdem nur einen Käfer/D/ BC Mischpreis an bzw. den Fichten-Käferholzpreis. Die Frischholzmengen werden von vielen Walbesitzern deshalb deutlich reduziert. Regional wurde Frischholzeinschlag komplett eingestellt. Auf der anderen Seite wurden die in den Sommermonaten üblichen Wartungsstillstände der Sägewerke häufig verlängert.
Auch die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie ist meist sehr gut bevorratet, wird berichtet. Die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz ist dementsprechend gering, und die Preise geben ebenfalls nach, berichten Waldbesitzer.
Oft keine Normalnutzung möglich

In den nächsten Wochen dürfte sich die Absatzkrise bei Schnittholz weiter fortsetzten. Bei unerwarteten Schadholzmengen durch die jüngsten Stürme oder durch Käferbefall können sich die Absatzprobleme sogar noch verschärfen.
Daher warnen viele Waldbesitzerverbände davor, bis auf weiteres keine Normalnutzungen durchzuführen. Allerdings dürfte der scharfe Holzpreisrückgang für Sägerundholz die Normalnutzungen von selbst eindämmen.
Das Minderaufkommen von Sägenebenprodukten durch die Reduktion der Einschnittmengen der Sägeindustrie dürfte den Markt mittelfristig entlasten zu einer gewissen Stabilisierung der Preise bei Industrie- und Energierundholz führen.
Schnittholzpreise massiv abgestürzt
Die Preissituation am Schnittholzmarkt bleibt weiter sehr unübersichtlich und unterscheidet sich regional sehr stark. Bestehende Verträge werden vereinzelt mitunter käuferseitig gekündigt. Neuverträge gibt es kaum und nur zu stark reduzierten Preisen für kurze Zeiträume.
Nur vereinzelt melden Waldbesitzer für Fichte in BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 cm noch Preise von 85 bis 90 Euro pro Festmeter (FM) und Käferholzpreise für 2b+ von 60 bis 64 Euro/FM netto.
Etliche Säger bieten für Fichtenholz in BC-Qualität nur Preise von 74 bis 79 Euro/Fm und für Käferholz nur noch 53 bis 56 Euro/Fm.
Mit dem Preissturz bei Fichte ist der Absatz von Kiefer nahezu zum Erliegen gekommen. Für Kiefernholz BC-Qualität liegen die wenigen Preismeldungen zwischen 50 und 54 EUR/Fm und für D-Qualitäten bei 49 bis 53 EUR/Fm.
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