Energiekrise und Rohstoffmangel heizen dem Holzmarkt kräftig ein. Waldbesitzer bekamen im Februar 56 % höhere Preise für Fichtenholz. Auch für andere Holzarten sind die Preise nach einer kurzen Schwächephase Ende 2021 zum Beginn dieses Jahres wieder kräftig gestiegen.
So hat sich Kiefernholz im Jahresvergleich um 22 Prozent verteuert, für Industrieholz wurden rund 30 % mehr gezahlt und auch für Energie- und Brennholz müssen die Einkäufer immer tiefer in die Tasche greifen.
Auch für Laubholz wie Eiche und Buche sind die Preise zuletzt deutlich gestiegen – bei Eiche zweistellig. Auslöser für die erneute Preisrallye ist neben dem akuten Mangel an Baumaterial und Rohstoffen auch die anhaltende Energiekrise. Diese lässt nicht nur Verbraucher verstärkt nach Alternativen für Gas, Heizöl oder anderen Brennstoffen suchen.
Hinzu kommen die jetzt beschlossenen neuen Sanktion gegen Russland, die auch die russischen Holzexporte betreffen und das globale Angebot an Holz zusätzlich deutlich ausdünnen. Auch Kaminbesitzer versuchten nach Angaben von Händlern zuletzt verstärkt größere Mengen an Brennholz zu kaufen.
Holzpreise steigen auf neue Höchststände

Neben den makroökonomischen Ursachen (Rohstoffmangel, Energiekrise), haben nach Einschätzung von Waldbesitzerverbänden auch die Witterungsverhältnisse zum Jahresbeginn zu einer geringeren Einschlagstätigkeit geführt. Gleichzeitig ist bei nahezu allen Sortimenten eine gute bis sehr gute Nachfrage vorhanden. Die Preise befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Und sie steigen derzeit sowohl in Deutschland und Europa als auch am Weltmarkt weiter.
So ist der Preis für Bauholz (Lumber) am Terminmarkt in den USA seit dem Jahreswechsel wieder um rund 20 Prozent gestiegen. Auch in Deutschland legen die Preise in den ersten Monaten des Jahres für fast alle Holzsortimente kräftig zu. Bayerische Waldbesitzervereinigungen melden für das 2te Quartal für frische Fichten Fixlängen 2b+ Preise von 122 Euro/fm. Frisches Käferholz 2b+ liegt bei etwa 102 Euro/fm.
Beim Langholz bewegen sich die Preise derzeit für Fi L B 2b+ bei sogar bei 125 Euro netto je Festmeter. Steigende Preise werden es auch bei Kiefernholz gemeldet. Hier erreichten die Preise schon wieder das Rekordniveau des 3. Quartals 2021, wird berichtet. Kiefernholz der Stärkeklasse 2b und BC-Qualität wurde mit 80 Euro/Fm und mehr gehandelt, mit weiter steigender Tendenz. D-Holz bewegte sich mit 60 Euro/Fm ebenfalls auf sehr hohem Niveau.
Und die Marktbeobachter glauben nicht, dass damit das Ende des derzeitigen Preisanstiegs bereits erreicht ist. Die sehr kurzen Vertragslaufzeiten lassen auf einen weiteren Anstieg spätestens im Mai erwarten, lautet die Einschätzung. Gleichwohl sind die Holzpreise bereits jetzt auf einem Niveau, wie es zuvor noch nie da war.
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