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Holzmarkt und Holzpreise

Holzpreise trotzen der Baukrise – Laubholzpreise steigen kräftig

holz im sägewerk.
am Freitag, 18.11.2022 - 11:24 (Jetzt kommentieren)

Die Preise für Nadelschnittholz behaupten sich. Die Laubholzpreise steigen. Energieholz ist weiter gefragt. Auch Papierholz wird sehr gut bezahlt. Der Ausblick für die nächsten Monate ist allerdings düster. Eine Rezession droht und ein Einbruch der Bauholznachfrage.

Preise Fichtenholz.

Während die Schnittholzpreise in den letzten Monaten aufgrund der einbrechenden Baukonjunktur gesunken sind, blieben die Rundholzpreise stabil, berichten die meisten Waldbesitzerverbände.

Zuletzt haben sich die Preise für Nadelschnittholz jedoch wieder stabilisiert und bewegen sich im Durchschnitt für das Leitsortiment Fichte A/C, 2b+ zwischen 95 und 105 Euro je Fm. Der Abschlag für Käferholz liegt zwischen 25 und 30 Euro. Fichte Langholz B wurde überwiegend zwischen 105 Euro bis 110 Euro/Fm gehandelt.

Der Preis für Kiefer ist ebenfalls stabil und liegt zwischen 70 und 75 Euro je fm für 2b BC. Viele Sägewerke konnten die niedrigeren Schnittholzpreise zudem mit den immer noch sehr hohen Preisen für Sägespäne bzw. Holzpellets ausgleichen. Allerdings ist seit Ende Oktober auch bei Pellets erheblicher Preisdruck aufgekommen und die Preise sind deutlich gefallen.  

Sehr zufrieden sind die meisten Waldbesitzer hingegen mit den Preisen am Laubstammholzmarkt. Die Preise für Eiche gehen geradezu durch die Decke, berichten einige süddeutsche Waldbesitzerverbände. Auch bei Buchenstammholz steigen die Preise kräftig, selbst D-Holz wird nicht für weniger als 80 Euro/Fm zu abgegeben, C-Ware ab der 5. Stärkeklasse erreicht die 100 Euro-Marke, heißt es weiter.

Auch Nachfrage und Preise bei Buntlaubholz haben zuletzt angezogen. In Folge der Energiekrise waren die Preise für Brennholz bis zuletzt sehr hoch. Auch die Preise für Papierholz sind weiter sehr hoch und liegen derzeit zwischen 42,50 und 43,00 Euro/Rm. Allerdings sind die Preise oft nur bis Ende Januar 2023 vereinbart.

Energieholz boomt – Bauholz bricht ein

Preise für Eichenholz.

Die Mengenversorgung der Sägewerke bei Nadelholz ist gut, auch weil weiterhin Käferholzmengen aus den Schadgebieten (Nordbayern, Mitteldeutschland) auf den Markt kommen.

Die meisten Sägewerke sind zudem sehr zurückhaltend, was die Mengen- und Preisfestsetzung für die nächsten Monate betrifft. Vereinbarungen über 3 Monate hinaus werden wegen der großen Unsicherheiten infolge der konjunkturellen Entwicklung kaum noch getroffen.

Trotz einer gewissen Entspannung auf den Energiemärkten droht in den nächsten Monaten in Deutschland und Europa eine Rezession, mit erheblichen Folgen für die Nachfrage nach Bauholz. Der Nadelindustrierundholzmarkt entwickelt sich jedoch weiterhin dynamisch.

Aufgrund des verringerten Einschnitts der Sägeindustrie und der (trotz der fallenden Preise) sehr robusten Nachfrage der Pelletshersteller, ist das Angebot an Sägenebenprodukten weiterhin begrenzt. Die anhaltend hohen Preise für fossile Energieträger sorgen zudem weiterhin für eine lebhafte Nachfrage nach Energieholz und Brennholz. Besonders teuer ist das Buchenbrennholz geworden.

Bei ofenfertigem Brennholz ist jedoch vielerorts eine Stabilisierung der Preise zu beobachten. Die Nachfrage wird jedoch groß bleiben und auch in den kommenden Jahren gute Absatzmöglichkeiten bieten, sagen die meisten Marktbeobachter.

Keine guten Signale kommen indessen aus der Bauindustrie: „Im Wohnungsbau spüren wir heute schon eine defacto Investitionsbremse - der Auftragseingang ist im August um real 24 Prozent eingebrochen. Aber auch die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Dienstleister neigen wegen der unsicheren Lage zur Zurückhaltung“ sagt der Präsident des Bauindustrieverbandes, Peter Hübner.

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