
In den letzten beiden Aprilwochen sind die Pelletpreise nicht weiter gefallen. In einigen Bundesländern (Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz) kosten Holzpellets sogar 10 bis 12 Euro mehr als Mitte April. Offenbar haben die Pelletpreise zunächst einmal einen Boden gefunden. Wie es mit den Preisen weiter geht, hängt unter anderem von der weiteren Entwicklung der Holzpreise und der übrigen Energiepreise ab.
Im Bundesmittel kosten Holzpellets diese Woche 329 Euro je Tonne, melden die Experten von Heizpellet24.Das sind 4 Euro mehr als Mitte April – jedoch weniger als vor dem Ukrainekrieg als die Pelletpreise etwa bei etwa 350 Euro lagen. Der regionale Tiefstpreis liegt bei 303 bzw. 304 Euro je Tonne in Hessen und Thüringen. Im längerfristigen Vergleich sind das die niedrigsten Pelletpreise seit Dezember 2021.
Mit dem zurückliegenden Preissturz werden auch alle Experten-Erwartungen übertroffen. Noch im Januar hatte Martin Bentele vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV) der Berliner Morgenpost gesagt: „Ich gehe davon aus, dass sich der Preis 2023 zwischen 400 und 500 Euro pro Tonne einpendeln wird.“ Diese Prognose wurde bereits im Februar deutlich unterboten.
In normalen Jahren erreichen die Pelletpreise eigentlich in den Sommermonaten – also etwa von Juli bis Anfang August - ihren saisonalen Tiefpunkt. Dann ordern die Kunden üblicherweise die größten Mengen. Im Moment sieht es danach aus, als wenn sich die Pelletpreise auf dem erreichten Niveau einpendeln und damit nicht das vor der Energiekrise übliche saisonale Muster wiederholen.
Sicher ist das jedoch nicht, denn der Einfluss der äußeren Faktoren ist groß. Außerdem ist die Heizsaison im Mai beendet und die Pelletkunden können die weitere Preisentwicklung erst einmal abwarten – ohne frieren zu müssen.
Regionale Pelletpreise zwischen 303 und 348 Euro

Ein wichtiger Grund für die fallenden Pelletpreise war der scharfe Preissturz bei anderen Energieträgern - also bei Heizöl sowie bei Gas und Strom (für Neukunden). Bei allen drei Energieträgern waren die Preise in den letzten Wochen kräftig gefallen und liegen für Neukunden weit unter den staatlichen Preisbremsen. Allerdings haben sich sowohl die Strompreise als auch die Gaspreise (für Neukunden) zuletzt auch stabilisiert. Und die Heizölpreise dürften ebenfalls nicht mehr allzu weit nach unten gehen.
Die Preisunterschiede der regionalen Pellethändler sind – mit den fallenden Preisen kleiner geworden – jedoch immer noch überraschend groß. Am billigsten sind Holzpellets Ende April in Hessen, Thüringen sowie mit einigem Abstand in Bayern und in Baden-Württemberg – dort zahlen die Kunden zwischen 303 und 318 Euro je Tonne. In Berlin, Brandenburg und im Saarland kosten Pellets am meisten. Dort müssen Pelletkäufer zwischen 342 und 348 Euro zahlen.
Die Hilfen für Haushalte, die mit Heizöl und Holzpellets heizen, sollen ab Mai ausgezahlt werden. Voraussetzung ist laut Wirtschaftsministerium, dass sich die Kosten der Haushalte für Pellets, Öl, Flüssiggas, Kohle und ähnlichem im Vergleich zu den Referenzpreisen von 2021 verdoppelt haben. Für Heizöl haben Bund und Länder etwa 71 Cent pro Liter angesetzt, für Holzpellets 24 Cent pro Kilogramm. Der direkte Zuschuss wird auf maximal 2.000 Euro pro Haushalt begrenzt.
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