
In den ersten Apriltagen sind die Pelletpreise um weitere 10 Euro je Tonne gefallen. Im Bundesmittel kosten Heizpellets diese Woche erstmals weniger als 330 Euro je Tonne, melden die Experten von Heizpellet24. In einigen Bundesländern müssen die Kunden weniger als 315 Euro je Tonne bezahlen. Und weiterhin ist kein Ende des Preisrückgangs zu erkennen. Der regionale Tiefstpreis liegt aktuell 305 Euro je Tonne in Thüringen.
Insgesamt sind das die niedrigsten Pelletpreise seit Dezember 2021. Damit werden alle Experten-Erwartungen übertroffen. Noch im Januar hatte Martin Bentele vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV) der Berliner Morgenpost gesagt: „Ich gehe davon aus, dass sich der Preis 2023 zwischen 400 und 500 Euro pro Tonne einpendeln wird.“ Diese Prognose wird bereits deutlich unterboten.
Und es geht immer weiter abwärts. In normalen Jahren erreichen die Pelletpreise eigentlich in den Sommermonaten – also etwa von Juli bis Anfang August - ihren saisonalen Tiefpunkt. Dann ordern die Kunden üblicherweise die größten Mengen. Derzeit sieht es danach aus, als wenn die Pelletpreise in den nächsten Wochen und Monaten weiter fallen würden und damit das vor der Energiekrise übliche saisonale Muster wiederholen. Wie weit es nach unten geht, ist allerdings nicht klar.
Billiges Heizöl und Geld vom Staat – 24 Cent je kg
Ein wichtiger Grund für die fallenden Pelletpreise ist der anhaltende Preisrückgang bei anderen wichtigen Energieträgern - also bei Heizöl und auch bei Gas und Strom (für Neukunden). Bei allen drei Energieträgern sind die Preise in den letzten Wochen geradezu dramatisch gefallen. „Für die weitere Nachfrage im Frühjahr und Sommer wird es entscheidend sein, ob die Preise bei steigenden Temperaturen weiter sinken. Andenfalls droht dem Pelletsmarkt ein Sommerloch gefolgt von einem hektischen Herbst“, sagen Pelletexperten von heizpellt24.
Die Preisunterschiede der regionalen Pellethändler sind – mit den fallenden Preisen kleiner geworden – aber immer noch überraschend groß. Am billigsten sind Holzpellets Anfang April in Thüringen, in Hessen, Bayern und in Baden-Württemberg – dort zahlen die Kunden zwischen 305 und 323 Euro je Tonne. In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern kosten Pellets weiterhin am meisten – auch wenn die Preise dort ebenfalls gefallen sind. Dort müssen Pelletkäufer zwischen 335 und 348 Euro zahlen.
Die Hilfen für Haushalte, die mit Heizöl und Holzpellets heizen, sollen nun endlich ausgezahlt werden. Darauf haben sich Bund und Länder am 30. März geeinigt. Dafür wurden Referenzpreise ermittelt. Voraussetzung ist laut Wirtschaftsministerium, dass sich die Kosten der Haushalte für Pellets, Öl, Flüssiggas, Kohle und ähnlichem im Vergleich zu den Referenzpreisen von 2021 verdoppelt haben. Für Heizöl haben Bund und Länder etwa 71 Cent pro Liter angesetzt, für Holzpellets 24 Cent pro Kilogramm. Der direkte Zuschuss wird auf maximal 2.000 Euro pro Haushalt begrenzt.
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