
Natürlich kosten Holzpellets im Vergleich zu den exorbitanten Pelletpreisen vom letzten Herbst – von bis zu 800 Euro – immer noch relativ wenig. Dennoch scheinen die Preise weiter zu steigen und den letzten Tiefpunkt immer weiter hinter sich lassen. Das bestätigt auch ein Blick auf die Entwicklung der regionalen Pelletpreise.
Im Bundesmittel kosten Holzpellets diese Woche 387 Euro je Tonne, melden die Experten von Heizpellet24. Das sind die höchsten Pellpreise seit Februar und zudem rund 65 Euro mehr als zum letzten Tiefpunkt Mitte April. In den Bundesländern sind die Preise ebenfalls durchweg gestiegen. Am meisten verteuert haben sich Holzpellts in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Bayern und Sachsen-Anhalt – nämlich zwischen 60 und 72 Euro je Tonne.
Am wenigsten nach oben ging es mit den Preisen in Berlin, Bremen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern – nämlich um 16 bis 35 Euro. In Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland kosten Pellets zudem wieder mehr als 400 Euro je Tonne – in Baden-Württemberg und Bayern nur geringfügig weniger. Die regionalen Tiefstpreise liegen aktuell zwischen 365 Euro und 370 je Tonne in Berlin und Brandenburg.
Die Nachfrage war bis zuletzt relativ hoch, hatten die Experten von HeizPellets24 in ihrem letzten Marktüberblick berichtet. Vor allem der Onlinemarkt boomte, hieß es dort. Allerdings dürften sich viele Kunden, die noch nicht gekauft haben, angesichts der deutlich steigenden Preise ärgern, den besten Kaufzeitpunkt verpasst zu haben. Denn: Nach einem erneuten Preisrückgang sieht es erst einmal nicht aus.
Doch Fakt ist auch: Obwohl die Pellets sich zuletzt verteuert haben, sind die Brennstoffkosten im Vergleich zu anderen Energieträgern noch immer noch günstiger, haben die Experten von Heizpellets24 und vom laut dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) ausrechnet. „Die Preise für Holzpellets pendeln sich der Jahreszeit angemessen auf einem günstigen Niveau ein. Pellets bleiben damit im langjährigen Vergleich eine günstige Alternative zu fossilen Brennstoffen“, sagt der DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele.
Billigster Kaufzeitpunkt verpasst?

Mit Holzpellets zu heizen, ist trotz des Preisanstiegs also immer noch preiswerter als das Heizen mi Öl oder Gas. In „normalen Jahren“ erreichen die Pelletpreise eigentlich in den Sommermonaten – also etwa von Juli bis Anfang August - ihren saisonalen Tiefpunkt. Dann ordern die Kunden üblicherweise die größten Mengen.
Im Moment sieht es danach aus, als wenn die Pelletpreise weiter steigen und damit erst einmal nicht das vor der Energiekrise übliche saisonale Muster wiederholen. Sicher ist das jedoch nicht, denn der Einfluss der äußeren Faktoren ist weiterhin sehr groß. Außerdem ist die Heizsaison beendet und die Pelletkunden können die weitere Preisentwicklung abwarten – ohne frieren zu müssen. Allerdings könnten sie den günstigsten Kaufzeitpunkt – nämlich den April – auch verpasst haben.
Seitdem haben sich die Pelletpreise – und damit die Heizkosten – um 20 % verteuert. Dagegen sind die Preise bei Heizöl sowie bei Gas und Strom (für Neukunden) in den letzten Wochen weiter gefallen und liegen für Neukunden weit unter den staatlichen Preisbremsen. Vor allem die Strompreise und die Gaspreise (für Neukunden) geben derzeit weiter nach. Auch die Heizölpreise sind mit den Ölpreisen zuletzt deutlich gefallen, doch halten viele Analysten im zweiten Halbjahr 2023 eine Trendwende für wahrscheinlich. Immerhin will die Opec+ ihr Ölangebot weiter kürzen.
Auch die Hilfen für Haushalte, die mit Heizöl und Holzpellets heizen, werden ab Mai ausgezahlt werden. Voraussetzung ist laut Wirtschaftsministerium, dass sich die Kosten der Haushalte für Pellets, Öl, Flüssiggas, Kohle und ähnlichem im Vergleich zu den Referenzpreisen von 2021 verdoppelt haben. Für Heizöl haben Bund und Länder etwa 71 Cent pro Liter angesetzt, für Holzpellets 24 Cent pro Kilogramm. Der direkte Zuschuss wird auf maximal 2.000 Euro pro Haushalt begrenzt.
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