
Im Bundesmittel kosten Holzpellets diese Woche rund 390 Euro je Tonne, melden die Experten von Heizpellet24. Das sind die höchsten Pellpreise seit Februar und zugleich rund 70 Euro mehr als zum letzten Tiefpunkt Mitte April. Damit haben sich Holzpellets in den letzten sechs Wochen um reichlich 20 Prozent verteuert. Seite Anfang Juni hat sich der Preisanstieg jedoch deutlich abgeschwächt. Trotzdem legen die Preise weiter kontinuierlich zu.
In den Bundesländern sind die Preise seit Ende April ebenfalls durchweg kräftig gestiegen. Am meisten verteuert haben sich Holzpellts in Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Sachsen-Anhalt – nämlich zwischen 66 und 91 Euro je Tonne. Am wenigsten nach oben ging es mit den Preisen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern – nämlich zwischen 16 und 36 Euro. In Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland kosten Pellets zudem wieder mehr als 400 Euro je Tonne – in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Niedersachsen nur geringfügig weniger.
Die regionalen Tiefstpreise liegen aktuell zwischen 365 Euro und 370 je Tonne in Berlin und Brandenburg. In den meisten Bundesländern hat sich der Preisauftrieb seit Anfang Juni jedoch ebenfalls verlangsamt. Außerdem bleibt das Heizen mit Pellets (trotz des Preisanstiegs) im Vergleich zu anderen Brennstoffen (Öl, Gas) weiterhin günstig.
Die Experten von Holzpellets24 haben ausgerechnet, dass umgerechnet auf den Energieinhalt, Holzpellets bei einem Preis von 385 Euro je Tonne ca. 77 Cent je Liter Heizöl oder 7,7 Cent je kWh Erdgas entsprechen. Zum Vergleich: Heizöl kostet aktuell knapp 90 Cent je Liter und Neuverträge für Erdgas sind weiterhin für ca. neun Cent je kWh zu haben. Mit Holzpellets zu heizen, ist trotz des Preisanstiegs also immer noch preiswerter als das Heizen mi Öl oder Gas.
Bester Kaufzeitpunkt war der April

In „normalen Jahren“ erreichen die Pelletpreise eigentlich in den Sommermonaten – also etwa von Juli bis Anfang August - ihren saisonalen Tiefpunkt. Dann ordern die Kunden üblicherweise die größten Mengen. Im Moment sieht es danach aus, als wenn die Pelletpreise weiter moderat steigen und damit erst einmal nicht das vor der Energiekrise übliche saisonale Muster wiederholen.
Sicher ist das jedoch nicht, denn der Einfluss der äußeren Faktoren ist weiterhin sehr groß. Außerdem ist die Heizsaison beendet und die Pelletkunden können die weitere Preisentwicklung abwarten – ohne frieren zu müssen. Allerdings könnten sie den günstigsten Kaufzeitpunkt – nämlich den April – auch verpasst haben. Seitdem haben sich die Pelletpreise – und damit die Heizkosten – um mehr als 20 % verteuert.
Die Experten von Holzpellets24 berichten, dass vom Pelletmarkt derzeit widersprüchliche Signale ausgehen. Die Zahl der Bestellungen geht zwar - wie im Juni saisonal üblich - zurück, liegt aber weiter deutlich über dem Niveau der Jahre 2015 bis 2021. Aufgrund der noch immer hohen Nachfrage sollten Verbraucher also nicht unbedingt auf eine sommerliche Rabattschlacht im Handel warten, lautet die Empfehlung.
Andererseits gilt es abzuwarten, ob die Nachfrage nach Holzpellets auch im zweiten Halbjahr so hoch bleibt. Angebotsseitig sollten sich Verbraucher jedenfalls keine großen Sorgen machen, sagen die Holzpelletexperten. Danach zeigen die Statistiken weiterhin eine auskömmliche Versorgung des Binnenmarktes - mit Überschüssen, die exportiert werden.
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