Strohpellets pressen – Die Pelletpresse Premos 5000 von Krone im Test

© Amelie Siekmann Ein Pellet-Vollernter eignet sich sowohl für den Einsatz auf dem Feld als auch für den stationären Einsatz - stationär funktioniert dieser jedoch nur mit Quaderballen. Ein Ballenauflöser hingegen eignet sich auch zum Auflösen von Rundballen und anschließendem Pressen von Pellets auf dem Betrieb. Wurde das Stroh im Sommer jedoch zu feucht gepresst, sind auch die Pellets nicht optimal.

© Amelie Siekmann Die Premos 5000 ist nichts für schwache Schlepper. Optimalerweise setzten Landwirte oder Lohnunternehmer einen Trecker mit mindestens 330 PS Leistung für das Pressen ein. Alles, was darüber liegt, lässt sich in schnellere und bessere Arbeit umsetzen. Bezüglich des Gewichts müssen Landwirte keine Bedenken haben – die Presse wird nur im Sommer auf dem Acker gefahren, wenn es sehr trocken ist. Eine Bodenverdichtung lässt sich demnach ausschließen.

© Amelie Siekmann Das Stroh wird wie bei einer normalen Presse über eine Pickup aufgenommen und via Rotor auf ein Zuführband gebracht. Dann wird das Stroh mit über 2.000 bar Druck von zwei großen Matrizen-Walzen - mit je einem Gewicht von circa 1.300 kg - zu Pellets gepresst. Sie erhitzen sich auf 90 °C, damit die Pellets Keim- und Bakterienfrei sind. Das Verfahren ist energieintensiv. Der Verbrauch je t Pellets liegt bei rund 12 l (ca. 6 % der nutzbaren Energie).

© Amelie Siekmann Das Stroh muss bereits bei der Ernte reif sein und anschließend richtig durchtrocknen. Bevor es gepresst wird, sollte es eine vergleichbare Substanz haben wie Häckselstroh, wenn es zu Ballen gepresst wird. Wichtig neben trockenem und reifem Stroh sind gleichmäßige und nicht zu große Schwade. Das Stroh war im Jahr 2022 aufgrund der langen Hitzeperiode aber viel zu trocken, da es vor dem Pressvorgang zu lange auf dem Acker lag. Deshalb musste ein Mitarbeiter des Betriebs mithilfe einer wassergefüllten Spritze die Schwade befeuchten, bevor es sich gut pressen ließ. Durch das Befeuchten des gehäckselten Strohs bekam das Material eine bessere Bindefähigkeit.

© Amelie Siekmann Das Abladen der Pellets auf einen Anhänger erfolgt optimalerweise während der Fahrt, denn das spart Zeit. Bei den ersten Runden haben wir es jedoch im Stand gemacht. Der Ertrag pro ha variiert zwischen 2 bis 6,5 t Pellets. Limitierend für die Herstellung auf dem Feld ist das kurze Zeitfenster bei der Ernte. Die Premos 5000 hat eine durchschnittliche Flächenleistung von 1 ha pro Stunde. Zwischen 4 und 6 t Strohpellets schafft die Presse in dieser Zeit. Außer Rapsstroh sind alle Stroharten für Pellets geeignet. Auch aus Heu oder Luzerne lassen sich gute Pellets herstellen. Kosten pro t in der Herstellung: Lohnunternehmen berechnen im Schnitt pro Tonne rund 150 Euro.

© Amelie Siekmann Die Pellets entstehen bei einem Druck von über 2.000 bar und Temperaturen von 90°C. Bei zu hoher Geschwindigkeit, Material- oder Feuchtigkeitsunterschiede droht eine Verstopfung der Presse. Die Geschwindigkeit im Schwad beträgt zwischen 1 und 4 km/h. Starke Schwankungen der Schlagkraft sind abhängig vom Feuchtegehalt des Strohs.

© Amelie Siekmann Bei der Strohpellets-Ernte wird das Stroh von Getreide gepresst und zu kugelförmigen oder zylinderförmigen, kurzen Pellets geformt. Nach dem Pressen müssen die Pellets mindestens 24 Stunden in einem Kipper oder lose, wie hier auf einem Haufen, auskühlen können. Eine trockene Lagerung ist zu empfehlen – in Verbindung mit Wasser quellen sie auf. Strohpellets benötigen in der Lagerung deutlich weniger Platz: Ein Big Bag wiegt rund 1 t, was 3 Quaderballen gleicht. Pellets aus Stroh haben auch eine geringere Schüttdichte als Pellets aus Holz.