Die von Union und FDP durchgesetzte Laufzeitverlängerung war die Reaktion auf den 2002 von SPD und Grünen mit den Konzernen vereinbarten Atomausstieg, der eine Befristung der Laufzeiten auf 32 Jahre seit Inbetriebnahme vorsah. Je nachdem, wann das jeweilige Kernkraftwerk ans Netz ging, ergaben sich somit unterschiedliche Laufzeiten, wobei Strommengen auch von älteren auf neuere Kraftwerke übertragen werden konnten. Rein rechnerisch war auf dieser Grundlage davon auszugehen, dass das letzte deutsche Kernkraftwerk 2021 vom Netz geht. Wenn nicht durch das Moratorium und das Abschalten sieben älterer Meiler - zwei Schritte, die Bundeskanzlerin Angela Merkel nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima veranlasste - so ist die Laufzeitverlängerung durch die Ergebnisse der Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg grundsätzlich in Frage gestellt.
Gehen die abgeschalteten älteren Meiler in diesem Jahr tatsächlich nicht mehr ans Netz, würden die erneuerbaren Energien wohl schon 2011 einen größeren Beitrag zur Stromerzeugung in Deutschland leisten als die Kernkraft. Im vergangenen Jahr hatte die Atomenergie 22 Prozent zum deutschen Strommix beigetragen, die erneuerbaren Energien hatten es auf 17 Prozent gebracht.
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