Am Braukohletagebau Garzweiler soll eine Agri-PV-Demonstrationsanlage mit einer Leistung von 3 MW entstehen. Das Projekt wird von dem Forschungszentrum Jülich und von RWE umgesetzt.
Aus Jülich kommt dabei die Expertise zum Thema Landwirtschaft und Pflanzenwachstum, RWE hingegen bringt die Flächen aus seinen ehemaligen Tagebaustätten und erneuerbare Energien mit.
Auf 7 ha drei verschiedene Modulkonstruktionen testen
RWE und das Forschungszentrum Jülich wollen auf einer 7 ha großen Fläche drei Arten von Agri-PV auf ihre Energieerträge und Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum untersuchen. Die Forscher wollen bodennahe, vertikal aufgeständerte Modulkonstruktionen testen, die sich vor allem für Weideland und Ackerflächen eignen.
Des Weiteren wollen sie Module auf Trackern mit breiten Abständen zwischen den Reihen testen. Bei beiden Versuchsvarianten sind die Reihenabstände so geplant, dass zwischen den Modulen Kulturen angebaut und Traktoren fahren können. Die letzte Variante sind hoch aufgeständerte Module, worunter schattentolerante Kulturen wie Himbeeren und Heidelbeeren wachsen sollen. Unter den Modulen können kleinere Traktoren hindurch fahren.
Ziel: geeignete Methoden und Betreiberkonzepte ausarbeiten
Das Ziel ist, geeignete Bewirtschaftungsmethoden und lukrative Betreiberkonzepte zu entwickeln. Professor Ulrich Schur vom Forschungszentrum Jülich sagt: „Durch die Doppelnutzung können Landwirte die Folgen des Klimawandels abfedern, den Ernteertrag durch höherwertig nutzbare Pflanzen steigern und gleichzeitig Strom produzieren.“
Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert und entsteht auf Rekultivierungsflächen. Das sind solche Flächen, die beispielsweise durch den Braunkohletagebau beeinträchtigt wurden und jetzt einen neuen Nutzen erhalten sollen. Das Forschungszentrum Jülich betreibt bereits eine Agri-PV-Demonstrationsanlage in Morschenich-Alt.
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