Aufgrund der starken Nachfrage nach Holzöfen sowie nach Brennholz und Pellets erwarten die rund 7.700 Schornsteinfegerbetriebe in Deutschland einen erhöhten Betreuungsumfang. Sollten im nächsten Winter deutlich mehr Öfen regelmäßig über einen längeren Zeitraum genutzt werden, kann eine Änderung des Kehrintervalls notwendig sein. Nur so lässt sich die Betriebs- und Brandsicherheit der Anlagen weiterhin sicherstellen.
Schornsteinfeger-Tipp: Reinigung der Anlage an Heizverhalten anpassen
Grundsätzlich müssen Schornsteine von Kamin- und Kachelöfen regelmäßig von Schornsteinfegern gekehrt werden. Wie oft sie diese Arbeiten erledigen müssen, hängt von der Häufigkeit der Nutzung ab und ist in der Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) geregelt.
Bei einer ganzjährig regelmäßig benutzten Feuerstätte sind rund vier Kehrtermine im Jahr vorgesehen. Bei einer nur gelegentlich genutzten Feuerstätte ist in der Regel nur ein Termin pro Jahr erforderlich. Falls notwendig, können Sie zusätzliche Reinigungsarbeiten vereinbaren. Im aktuellen Jahr rechnen die Schornsteinfeger aufgrund des hohen Interesses mit deutlich mehr aktiven Öfen und einer deutlich intensiveren Nutzung, was sich auch auf das Arbeitsaufkommen auswirken wird.
Bei Einkauf auf Brennstoffqualität achten
Wo mehr und länger geheizt wird, sind entsprechend mehr Verbrennungsrückstände zu erwarten. Moderne Feuerungstechnik wirkt sich dabei positiv aus, kommt jedoch teilweise an ihre Grenzen. So haben zum Beispiel die Brennstoffqualität und eine richtige Bedienung des Ofens großen Einfluss auf die Emissionen.
Grundsätzlich sollten Sie nur für den Ofen geeignete Brennstoffe verwenden und zum richtigen Zeitpunkt und in ausreichender Menge und Größe nachgelegen. „Ein Blick in die Bedienungsanleitung ist eigentlich immer hilfreich“, erklärt Andreas Walburg vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks.
Achtung! Rußablagerungen erhöhen die Brandgefahr
Häufig ist feuchtes Holz verantwortlich für eine starke Rauch- und Rußentwicklung. „Wer feuchtes Holz verbrennt, verursacht mehr Emissionen und Ablagerungen in seinem Schornstein“, so Walburg. Rußablagerungen wiederum erhöhen die Brandgefahr und verhindern, dass Abgase aus dem Ofen vollständig abziehen können. „Wenn aufgestaute Abgase in den Aufstellraum austreten, besteht akute Gesundheitsgefahr für die Bewohner“, warnt Walburg. „Aus diesem Grund müssen Schornsteine und Abgasanlagen regelmäßig gekehrt werden.“
Verbindungsstück auch reinigen, sonst entsteht gefährlicher Glanzruß
Verbindungsstücke unterliegen häufig nicht der Kehrpflicht und werden somit nicht regelmäßig überprüft. Für die Reinigung eines nicht kehrpflichtigen Verbindungsstücks ist der Eigentümer oder der Nutzer verantwortlich. Doch auch an dieser Stelle, zwischen Ofen und Schornstein, sammeln sich Verbrennungsrückstände an. Besonders gefährlich wird es, wenn sich bereits teerartiger Glanzruß gebildet hat.
Glanzruß ist entzündlich nur schwer zu löschen, wenn dieser in Brand geraten ist. „Ein Schornsteinbrand ist eigentlich ein Rußbrand, der häufig unbemerkt entsteht und sich weiter ausbreitet. Erst wenn Funken und Flammen aus dem Schornstein schlagen, wird ein solcher Brand entdeckt - oft von den Nachbarn“, erklärt Walburg, selbst Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr. Ofenbesitzer sollten also regelmäßig auch das Verbindungsstück reinigen oder den Auftrag an einen Schornsteinfeger geben.
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