Es ist nicht der erste Unfall dieser Art - bei einem Sturz von einem Stalldach verletzte sich ein junger Mann lebensgefährlich. Der Mann wollte die auf dem Dach angebrachten Photovoltaikplatten reinigen, wie die Polizei mitteilte.
Aus noch ungeklärter Ursache fiel er dann durch eine Lichtplatte - eine für Tageslicht am Dach angebrachte Kunststoffplatte - zu Boden. Ein Rettungshubschrauber transportierte den Verletzten in eine Hamburger Klinik. Nach wie vor besteht bei Dacharbeiten ein hohes Risiko.
Mit diesen praktischen Tipps können Sie ein Stalldach sicher machen
Wenn Sie sich frühzeitig über die Arbeitssicherheit auf dem Betrieb informieren, lassen sich Gefahren frühzeitig erkennen. Bei Absturzgefahren von mehr als 7 Metern Höhe muss ein Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Plan (SiGePlan) erstellt werden. Sind mehr als zwei Firmen gleichzeitig oder nacheinander tätig, muss ein Koordinator bestellt werden.
- In Gebäuden ohne Geschoss- oder Zwischendecken (zum Beispiel Hallen oder Scheunen) ab 3 Metern Höhe Auffangnetze unter der Dachfläche einspannen. Auch beim Umdecken von Dächern, wenn gleichzeitig die Ziegellattung ausgetauscht wird oder diese durch Regen morsch geworden ist.
- Auf asbesthaltigen Platten keine Montagearbeiten durchführen.
- Wellplatteneindeckungen nicht begehen.
- Ist Begehen unvermeidbar, zur Lastverteilung mindestens 24 mm dicke Laufbohlen auf dem Dach auslegen und im Gebäudeinneren Auffangnetze aufhängen.
- Über dem Dach verlaufende Stromleitungen müssen im Arbeitsbereich ausreichend isoliert sein.
PV-Montage am besten nur mit Arbeitsbühne
Hubarbeitsbühnen sind ideal für Reinigungs- und Reparaturarbeiten auf dem Dach: diese gibt es mit Auslegern von bis zu 24 Metern und lassen sich stunden- oder tageweise ausleihen. Ein Anseilschutz durch ein Auffanggeschirr mit Seilkürzer gibt auf dem Dach Sicherheit.
Tipp: Denken Sie schon vor der Montage einer PV-Anlage an mögliche Wartungsarbeiten auf der Dachfläche. Planen Sie deshalb gut begehbare, durchtrittsichere horizontale und senkrechte Wege ein.
Das sind die teuersten Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft
Stürze vom Dach sind die teuersten Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft. Der Absturz aus großer Höhe endet fast immer mit schlimmen Folgen: zum Beispiel mit komplizierten Wirbelsäulenbrüchen und manchmal sogar tödlich.
Oftmals nutzen Landwirte die Dachflächen ihrer Ställe oder Lagerhallen für eine PV-Anlage. Generell sollten sie vor Beginn der Dacharbeiten ein Fanggerüst aufstellen. Haben die Dächer eine Neigung von mehr als 20 Grad, sind die Traufbereiche zusätzlich mit seitlichen Netzen oder Drahtgittern abzusichern.
Hinweis: Im Winter dürfen die Solarzellen wegen der hohen Absturzgefahr nicht ohne Absturzsicherung von Schnee befreit werden.
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