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Stromversorgung

Redispatch 2.0: Stromerzeugern drohen Bußgelder

Stromerzeugung
am Montag, 18.04.2022 - 05:00

Bei hoher Stromproduktion aus erneuerbaren Energien können Engpässe im Stromnetz entstehen. Um dem entgegenzuwirken, müssen auch Biogas- und Photovoltaikanlagen beim Redispatch 2.0 mitwirken – sonst drohen Bußgelder.

Zur sicheren Stromversorgung passen Netzbetreiber im Falle von Engpässen im Netz die Einspeisung von Stromerzeugungsanlagen an, sodass die gleiche Energiemenge geliefert, aber der Engpass behoben wird. Beispiel: Wenn viel Strom von Polen nach Spanien fließen müsste, aber eine Stromleitung in Deutschland nicht genug Kapazität für den Transport hat, machen die Netzbetreiber zwei Dinge: Ein Kohlekraftwerk in Polen anweisen, weniger Strom zu produzieren und ein Atomkraftwerk in Frankreich anweisen, entsprechend mehr Strom zu produzieren. Dies nennt man Redispatch 1.0. Bisher werden dafür vor allem große Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke eingesetzt.

Keine Energiewende ohne kleinere Stromerzeugunsanlagen

Mit der sinkenden Stromerzeugung aus Kohle und Atomenergie müssen künftig aber auch kleinere Anlagen einen Beitrag leisten, damit die Energiewende gelingen kann und die Stromnetze trotzdem stabil bleiben. Dafür müssen diese Anlagen jetzt auch Daten an ihren Netzbetreiber liefern, normalerweise mithilfe eines IT-Dienstleisters. Die Netzbetreiber haben diese Anlagen im Bedarfsfall bislang im Rahmen des sogenannten Einspeisemanagements gesteuert. Nun beziehen sie auch die kleinen Anlagen in die Prozesse des erweiterten sogenannten Redispatch 2.0 ein. So soll ein Anstieg der Kosten für alle Stromkunden in Deutschland verhindert werden.

Was ist eigentlich Redispatch 2.0

Der Redispatch 2.0 ist ein prognosebasierter Prozess. Das heißt, die Netzbetreiber ermitteln anhand von Wetterprognosen die zukünftig zu erwartende Stromeinspeisung und aus historischen Daten den zukünftig zu  erwartenden Stromverbrauch. Damit berechnen sie, ob mit Engpässen im Netz zu rechnen ist. Sie prüfen also heute, wo
es morgen Probleme im Stromnetz geben kann, um bereits heute Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dabei simulieren sie die Netzsituation bis zu 36 Stunden in der Zukunft und zwar jede Viertelstunde. Es ist klar, das geht nur mit Daten, vielen Daten und so tauschen Netzbetreiber sich mit den Betreibern von Biogas-, Photovoltaikanlagen, etc. permanent aus. „Redispatch 2.0 ist ein wichtiger Baustein für ein sicheres Stromversorgungssystem mit vielen dezentralen Stromerzeugungsanlagen auf Basis von erneuerbaren Energien. Deutschland geht damit in einem weiteren wichtigen Schritt der Energiewende als Vorbild vorweg.

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