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Biomasse

Streit um Biokraftstoff droht zu eskalieren

am Freitag, 25.10.2013 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Die Entscheidung der EU dauerhaft hohe Schutzzölle gegen günstigen Biodiesel zu erheben, stößt in Südamerika auf Widerstand. Argentinien möchte vor der Welthandelsorganisation klagen.

Der Streit um günstigen Biodiesel aus Argentinien droht zu eskalieren. Nach einer, laut Branchenkreisen getroffenen Grundsatzentscheidung der EU, für dauerhafte hohe Schutzzölle, hat Argentinien am Dienstag (Ortszeit) Gegenwehr angekündigt. Die befürchteten schweren Nachteile für die Industrie ließen "keine andere Option" als eine Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf zu, erklärte das Außenministerium in Buenos Aires. Die vorgesehenen Zölle seien eine "protektionistische Maßnahme", kritisierte Argentinien.

Schutzzölle auf Biodiesel

Zuvor war nach Angaben aus argentinischen Branchenkreisen in Brüssel die Grundsatzentscheidung für Schutzzölle auf Biodiesel sowohl aus Argentinien als auch aus Indonesien gefallen, welche die EU-Kommission vorgeschlagen hatte. "Die Kommission hat eine breite Mehrheit für die Maßnahmen gefunden", hieß es. Die Zölle sollen demnach Ende November in Kraft treten. Am Dienstag tagte das zuständige EU-Komitee, in dem die Mitgliedstaaten vertreten sind, die zu den Schutzzöllen das letzte Wort haben. Der Vorschlag der Kommission von Anfang Oktober sieht nach Branchenangaben Zölle zwischen 22 und 25 Prozent auf die Importe von Biodiesel aus Argentinien in die EU vor. Das entspräche zwischen 215 und 250 Euro pro Tonne. Zugleich schlug die Kommission demnach Schutzzölle auf indonesische Biodieselimporte zwischen 120 und 180 Euro pro Tonne vor.
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Argentinien ist weltweit größter Biodieselproduzent

Der europäische Markt für Biodiesel hat nach früheren Kommissionsangaben ein Volumen von rund 12 Miliarden Euro. Die argentinischen und indonesischen Importe machen etwa ein Fünftel davon aus. Das Land im Süden Südamerikas ist der größte Biodieselproduzent der Welt. Die EU-Kommission verdächtigt Produzenten aus Argentinien und Indonesien des Dumpings. Das heißt, diese würden ihre Importe unterhalb des Marktpreises anbieten und so die Konkurrenz übervorteilen, berichtet die APA.
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