Es ist im Prinzip ganz einfach: Über einer Kultur, etwa Getreide, Gemüse oder Grasland, sitzt ein Dach, das Solarstrom einsammelt. Das bedeutet, der Landwirt kann sowohl Erträge aus seinen Feldfrüchten als auch aus der Energiegewinnung erzielen. Doch natürlich ist das Ganze etwas komplizierter als ein bloßes Dach über den Acker zu ziehen. Es ist auch schwieriger und damit kostspieliger als eine reine Solaranlage zu bauen. Es gilt, die Bedürfnisse der Feldfrüchte und deren Bewirtschaftung zu berücksichtigen.
Wir haben dazu ein Beispiel: Bei der Kräuter-Firma Steinicke im niedersächsischen Lüchow soll im nächsten Frühjahr Schnittlauch unter Solarstrom geerntet werden. Auf 6 m Höhe thronen über der 1 ha großen Ackerfläche teiltransparente PV-Module. Montiert sind sie auf 6 m hohen Stahlstelzen, die mit Metallstäben im Boden verankert sind. Die Durchfahrbreite beträgt 18 m, sodass Traktoren und breite Maschinen darunter hindurchpassen. 700.000 kWh Strom jährlich soll die Pilotanlage liefern, dazu 30 t Schnittlauch.
Sonderanfertigung und Unterkonstruktion machen Agri-PV-Anlagen teurer
1,3 Mio. Euro kostete die Agri-PV-Anlage im Wendland. 400.000 Euro davon kamen als Anschubfinanzierung vom Bundesumweltministerium; zwei Drittel finanzierte Steinicke über Kredite. Im Vergleich zu herkömmlichen PV-Freiflächenanlagen (PV-FFA) sind die Anschaffungskosten von Agri-PV-Anlagen bisher in der Regel noch deutlich teurer.
Ins Geld läuft bei den Agri-PV-Anlagen vor allem die Sonderanfertigung der Module, sowie die aufwendigeren und höheren Unterkonstruktionen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystme (ISE) beziffert die Investitionskosten für Agri-PV-Unterkonstruktionen im Ackerbau, bei einer Fläche von 2 ha, in Deutschland auf durchschnittlich 372 Euro/kW im Vergleich zu 76 Euro/kW bei PV-FFA.
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