Biogas, Hackschnitzel, Photovoltaik: Dieses Dorf ist energieautark

Zwei Biogasanlagen, eine Hackschnitzelheizung und hunderte Photovoltaikpanels – und das bei nicht mal 400 Einwohnern. Ulsenheim in Mittelfranken produziert fünfmal mehr Strom, als es für die eigene Energieversorgung braucht.
Die Energie für die sechs Ferienholzhäuser von Christian Endress kommt komplett aus der hauseigenen Biogasanlage. „Mit Strom versorgen wir uns selbst. Abwasser machen wir auch in Selbstversorgung. Wir haben also alles, was wir brauchen.“, so Endress. Rund zwei Mio. Euro hat Christian Endress 2005 in seine Biogasanlage investiert. Aus Mist, Gras und Mais werden Strom und Wärme generiert. Und das deutlich mehr, als Christian Endress für seine Ferienhäuser braucht.
PV-Anlage wird von sechs Familien in Ulsenheim betrieben
Insgesamt 100 Ulsenheimer Haushalte werden inzwischen mit der Wärme der Biogasanlage versorgt. Strom kommt zusätzlich aus einer Freiflächen-PV-Anlage. Diese wird von sechs Ulsenheimer Familien betrieben. Der kleine Ort mit rund 400 Einwohnern ist also energetisch autark.
„Meine Bestrebung wäre, alles zu optimieren. Es sollten Photovoltaik- und Biogasanlagen besser aufeinander abgestimmt werden, damit es noch besser funktioniert. Wir wollen auch die Photovoltaik-Anlage erweitern, aber da fehlen leider noch die Stromnetze“, betont Christian Endress.
Durch Alpaka-Dung auf Mineraldünger verzichten
Gleich in der Nachbarschaft hat Winzer Markus Meier sein Weingut. Rund 15.000 Flaschen täglich werden dort abgefüllt. Den Weinanbau will Meier möglichst nachhaltig gestalten. Das Dach ist mit PV-Modulen bebaut und zudem ganzjährig bepflanzt, um ökologische Ausgleichsflächen zu schaffen.
Im Weinberg selbst kommt der Dung der hofeigenen Alpakas zum Einsatz. Dadurch kann Meier auf den Einsatz von mineralischem Dünger verzichten. Somit ist Ulsenheim für die Zukunft energetisch gut aufgestellt und in punkto Nachhaltigkeit vorne mit dabei. Das kommt auch bei den Urlaubern von Christian Endress gut an.
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