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Brandschutz

Warum brennen Photovoltaikanlagen? Häufige Ursachen und Gründe

Statistisch gesehen brennen Solaranlagen äußerst selten. Aber dennoch können defekte Photovoltaikanlagen Großbrände mit horrenden Schäden auslösen. Laut Fraunhofer ISE verursachen nur 0,006 Prozent der PV-Anlagen einen Brand mit größerem Schaden. Brandursachen ist aber nicht die Technik selbst, sondern Fehler bei Montage und Wartung.

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Redaktion agrarheute, agrarheute
am Samstag, 02.09.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Montagefehler bei Solarpanelen und Speichersystemen als Brandursache

Glaubt man der Statistik brennen Solaranlagen genauso häufig oder selten wie andere elektrische Anlagen im Haushalt auch. Photovoltaikanlagen sind demnach also nicht gefährlicher als herkömmliche Elektroinstallationen. Die Gefahr eines Brandes sinkt sogar, wenn man auf Qualität setzt. Denn nicht alle Hersteller auf dem Markt bieten zertifizierte Qualität. Oftmals beginnt das Problem bereist bei der Montage. Nicht immer sei es selbstverständlich hierfür einen Fachmann kommen zu lassen. „Wir sehen als Feuerwehr aber oft, dass Photovoltaikanlagen nachträglich aufs Dach kommen und dann oftmals, gerade auch bei ehemals landwirtschaftlich genutzten Anwesen, auch die Brandwand überbaut wird.“, sagt der Kreisbrandrat der Ostallgäuer Feuerwehr, Markus Barnsteiner. 

Photovoltaikanlagen lassen sich nicht abschalten

Doch wie kommt es dann zu PV-Dachanlagen, die unkontrolliert abbrennen? Nach Aussagen von Experten, lassen sich Photovoltaikanlagen nicht einfach abschalten. Solange Licht auf die Module fällt, produzieren diese Strom. Selbst wenn die Wechselstromseite spannungsfrei geschaltet ist, gilt dies nicht auch für die Gleichstromseite: Von den Modulen bis zum Freischalter bleibt die Spannung bestehen. Und auch wenn sich eine Steckverbindung löst, unterbricht das den Stromfluss nicht immer. War dieser minderwertig oder schlecht installiert, kann ein Lichtbogen entstehen, der schlimmstenfalls direkt einen Brand auslöst, sagen die Fachleute.

Häufigsten Brandursachen bei PV-Anlagen

Ein drittel der Brände werden durch die PV-Komponenten selbst ausgelöst, ein weiteres Drittel durch Planungsfehler und das letzte Drittel durch Installationsfehler. So sagen zumindest der TÜV Rheinland für Energie und Umwelt und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Fehlerhaft ausgeführte oder vorzeitig gealterte Kontakte sind die häufigsten Risikostellen bei den Komponenten. Dazu gehören Modul-Anschlussdose, Steckverbinder und Kontakte in Sammelkästen und Wechselrichtern

Diese führen langfristig zur Überhitzung und damit letztlich zu Verschmorungen oder Lichtbögen.

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