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Erneuerbare Energien decken fast die Hälfte des Stromverbrauchs

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am Montag, 28.09.2020 - 09:33 (Jetzt kommentieren)

Erneuerbare Energien haben in den ersten drei Quartalen des Jahres 48 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind das fünf Prozentpunkte mehr. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). 

Der BDEW führt den Anstieg vor allem auf günstige Wetterverhältnisse für die Gewinnung von erneuerbarem Strom zurück. So wurde im ersten Quartal deutlich mehr Strom aus Wind erzeugt als im Vorjahr. Der sonnige Sommer sorgte zudem beim Solarstrom für ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Positiver Effekt durch rückläufigen Stromverbrauch

Bauernhof Luftbild

Zur Hälfte war der höhere Anteil der erneuerbaren Stromquellen allerdings auf einen coronabedingten Rückgang des Stromverbrauchs zurückzuführen. Nach Angaben des BDEW sank der Stromverbrauch in Deutschland in den ersten drei Quartalen 2020 um knapp 5 Prozent. Die Erneuerbaren-Quote wird als Anteil am Stromverbrauch gemessen. Daher führt ein geringerer Verbrauch zu einem Anstieg der Erneuerbaren-Quote. 

„Die Zahlen machen deutlich: Bis zum Ziel von 65 Prozent Erneuerbaren 2030 ist es noch ein weiter Weg“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir eine ambitionierte EEG-Novelle.“ Der aktuelle Entwurf enthalte viele richtige Ansätze, aber an einigen Stellen müsse noch nachgeschärft werden. Das gelte zum Beispiel für die Eigenversorgung, ausgeförderte Anlagen und den Umgang mit der Stromeinspeisung bei negativen Börsenpreisen. 

Die Erzeugungszahlen im Einzelnen

In den ersten drei Quartalen 2020 lag die Bruttostromerzeugung bei 414 Milliarden Kilowatt-stunden (Mrd. kWh) – ein Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Insgesamt wurden gut 192 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Quartal 1-3 2019: 181,9 kWh). Davon stammten gut 76 Mrd. kWh aus Windkraft an Land, knapp 46 Mrd. kWh aus Photovoltaik und gut 37 Mrd. kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), fast 19 Mrd. kWh aus Windkraft auf See und gut 14 Mrd. kWh aus Wasserkraft.

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