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Biogasanlage

Förderung für Rührwerke: Doppelt Einsparen

Schwanko_XXL2
am Freitag, 12.03.2021 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Ob mit Zuschuss oder ohne – alle wichtigen Details, die man als Biogasanlagenbetreiber beim Wechsel seiner Rührwerke beachten sollte, erklärt Jan Wehling von der Rührwerkstechnik Steverding im Interview.

Ich entscheide mich, als Landwirt in ein neues Rührwerk zu investieren. Kann ich dabei mit Fördermöglichkeiten rechnen?

Grundsätzlich besteht für jeden Biogasanlagenbetreiber die Möglichkeit, eine Förderung zu erhalten. Die Höhe hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Bei direkten Anfragen von Betreibern vermitteln wir die Interessenten an fachkompetente Energieberater, die eine erste Bestandsanalyse von der Anlage vornehmen können. Der Energieberater gibt auf Grundlage der Ist-Analyse eine Handlungs- empfehlung ab. Ist eine Energieeinsparung durch ein neues Aggregat möglich, steht einer Förderung in der Regel nichts mehr im Weg.

Die Energieberatung selbst bezahlt der Biogasanlagenbetreiber?

Die Energieberatung ist sehr zu empfehlen, unabhängig davon, ob der Betreiber danach wirklich seine Aggregate austauschen will. 80 Prozent der Kosten für die Energieberatung kann sich der Landwirt erstatten lassen. Die Höchstgrenze liegt bei 4.000 Euro, die man als Betreiber zurückbekommen kann.

Jahn Wehling

Wir haben mit Jan Wehling von Steverding Rührwerkstechnik GmbH gesprochen. Wehling arbeitet dort im Bereich Forschung und Entwicklung.

Im agrarheute-Interview spricht er über die Fördermöglichkeiten von neuen Rührwerken und deren Vorteile.

Nach der Beratung erfolgt vielleicht der Kauf eines neuen Rührwerks. Sind diese noch förderfähig?

Wenn der Landwirt die Komponenten tatsächlich kauft, sind die Anschaffungs- und Einbaukosten ebenfalls erstattungsfähig. Voraussetzung ist, wie schon erwähnt, dass eine Energie- einsparung durch die neuen Aggregate nachweisbar ist. Nach dem Einbau gibt es nochmal eine Bestandsanalyse dieser Optimierung. Daraufhin bekommt der Anlagenbetreiber die Einsparung bezahlt. Das sind 500 Euro pro eingesparter Tonne CO2. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind es sogar 700 Euro. Das macht das Repowering für den einzelnen attraktiver, weil damit auch ein großer Teil der Anschaffungskosten ausgeglichen werden kann.

Wie stark wird das genutzt?

Im Moment gibt es viele Bestandsanlagen, die viele Jahre Betriebsstunden auf dem Buckel haben. Die Beitreiber wollen diese Anlagen auf den neusten Stand der Technik bringen. Wir sind mit vielen Bestandsanlagenbetreibern in Kontakt, die jetzt zum ersten Mal eine Revision durchführen. Bei der Simulation einer moderneren Anlage macht sich in der Berechnung des Energieberaters ein neues Rührwerk sofort deutlich bemerkbar.

Wie lange halten in der Regel die Rührwerke?

Die Betreiber von Biogasanlagen, die vor fünf bis zehn Jahren gebaut wurden, schauen sich jetzt um, weil die bestehenden Komponenten an ihre Leistungsgrenze geraten. Der Substratbrei im Fermenter ist eine sehr aggressive Suppe, die man täglich rührt. Die Lebenserwartung eines großen Rührwerks liegt bei rund sieben Jahren.

Was unterscheidet ihre Rührwerke von denen der Mitbewerber?

Ein Vorteil unserer Steverding-Rührwerke ist, dass wir alle großen Wartungen von außen vornehmen können. Unsere Antriebe und Dichtungen können wir am Behälter wechseln. Bei herkömmlichen Rührwerken muss man im Störungsfall den Behälter öffnen und das Tauchmotorrührwerk entnehmen. Das ist bei unseren Rührwerken nicht mehr nötig, da sich der Antrieb von außen bedienen lässt. Zudem arbeiten unsere Rührwerke oben an der Spiegelebene und können somit auftretende Schwimmschichten direkt mit einrühren.

Biogasanlage: Erfolgreich Energie sparen

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