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Erneuerbare Energien

Geringes Interesse an Ausschreibungen für Biomasse

Solaranlagen im Sonnenuntergang
am Mittwoch, 25.11.2020 - 13:59 (Jetzt kommentieren)

Für Gebote, die im Rahmen der gemeinsamen Ausschreibung für Solar- und Windenergieanlagen an Land sowie im Rahmen der Ausschreibung für Biomasse eingereicht wurden, hat die Bundesnetzagentur gestern die Zuschläge erteilt. Bei der Biomasse wurde nicht einmal ein Drittel des Ausschreibungsvolumens erreicht.

Die erteilten Zuschläge beziehen sich auf den Gebotstermin vom 1. November 2020. Während die insgesamt gebotene Leistung bei den Solar- und Windenergieanlagen an Land das 2,5-Fache der ausgeschriebenen Menge betrug, war die Ausschreibungsrunde bei der Biomasse „erneut deutlich unterzeichnet“, teilt die Bundesnetzagentur mit.

Hoffnung auf neues EEG

Einen möglichen Grund für das nicht genutzte Volumen bei der Biomasse sieht die Bundesnetzagentur in der geplanten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes: Diese würde nach aktuellem Stand schon ab der kommenden Ausschreibungsrunde den Höchstpreis für Biomasseanlagen deutlich steigen lassen. Daher sei es wahrscheinlich, dass Anlagenbetreiber mit der Abgabe ihrer Gebote erst auf die höheren Preise warten.

Zum 1. November schrieb die Bundesnetzagentur ein Volumen von 167.770 kW für Biomasse aus. Es wurden 21 Gebote abgegeben, die insgesamt ein Volumen von 50.407 kW erreichten.

Einen Zuschlag erhielten 19 Gebote mit einer Gesamtleistung von nur 28.307 kW. Zwei Gebote beinhalteten Formfehler und mussten deshalb ausgeschlossen werden. Unter den 19 erfolgreichen Geboten befanden sich zwei Neuanlagen.

Die Zuschlagswerte für Biomasse liegen laut Bundesnetzagentur zwischen 11,67 ct/kWh und 16,40 ct/kWh. Als durchschnittlicher und mengengewichteter Zuschlagswert wurden 14,85 ct/kWh ermittelt; im April 2020 betrug dieser 13,99 ct/kWh.

Hälfte der Gebote für Solar- und Windenergieanlagen aus Bayern

91 Gebote sind bei der gemeinsamen Ausschreibung für Solar- und Windenergieanlagen an Land bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Diese erreichten ein Volumen von 518.094 kW und überstiegen die ausgeschriebene Menge von 200.000 kW deutlich. Sieben Gebote konnten nicht berücksichtigt werden.

43 Gebote mit einem Volumen von 201.911 kW erhielten einen Zuschlag. Die Zuschlagswerte befanden sich in einer Spanne von 5,18 ct/kWh und 5,45 ct/kWh. Als durchschnittlicher, mengengewichteter Zuschlagswert ergab sich im Gebotspreisverfahren eine Leistung von 5,33 ct/kWh. Dieses Ergebnis wurde auch in der Vorrunde im April 2020 erzielt.

Aus zwölf Bundesländern gingen die erfolgreichen 43 Gebote ein. Dabei ging die Hälfte der Zuschläge auf Gebote aus Bayern zurück – von dort kamen 20 erfolgreiche Gebote mit einer Gesamtleistung von 91.119 kW. Die Bundesnetzagentur betont, dass es kein Gebot für Windenergieanlagen gegeben hat, nur Gebote für Solaranlagen erreichen die gemeinsame Ausschreibung.

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