Hybridheizung: So sinnvoll ist die Kombi aus Wärmepumpe und Gas
Die Wärmepumpe ist die Heizung der Zukunft. 500.000 Stück sollen in Deutschland bis 2030 jedes Jahr gebaut werden. Doch was ist, wenn die Gastherme erst ein paar Jahre alt ist oder durch die Größe oder das Alter des Hauses eine Wärmepumpe allein nicht wirtschaftlich betrieben werden kann? Die Lösung sind sogenannte Hybridheizungen.

Gas-Hybrid-Heizung – so funktionierts
Eine moderne Hybridheizung hat als Herzstück immer eine Wärmepumpe. Diese wird bevorzugt und an den meisten Tagen als Heizung und zur Warmwasserbereitung genutzt. Zusätzlich gibt es im Verbund aber einen weiteren Wärmeerzeuger, zum Beispiel eine Gastherme, die sozusagen als Backup fungiert. Das kann sinnvoll sein, wenn zum Beispiel bei extremer Kälte die Arbeitszahl der Wärmepumpe, also das Verhältnis von elektrischer Energie zu Wärmeenergie, sinkt. Zumindest in den kommenden Jahren ist davon auszugehen, dass eine Kilowattstunde Erdgas deutlich weniger kostet als eine Kilowattstunde Strom. Außerdem ist es eine Möglichkeit, der sogenannten Spitzenglättung zu entgehen: Einer Strategie der Bundesnetzagentur, große Verbraucher wie Wärmepumpen und Wallboxen kurzfristig abzuschalten, wenn in Stoßzeiten das Netz überlastet werden könnte.
Bivalenzpunkt: Wenn der Wärmepumpe die Puste ausgeht
Jede Wärmepumpe hat einen sogenannten Bivalenzpunkt. Das ist der Temperaturbereich, unter dem die elektrische Leistung der Pumpe nicht mehr allein ausreicht, das Gebäude ausreichend zu beheizen. Aus diesem Grund werden in der Regel elektrische Heizstäbe in den Pufferspeicher der Anlage eingebaut, die in diesem Fall einspringen, um die benötigten Temperaturen zu halten. Auch hier kann es sinnvoll sein, statt eines Heizstabes eine Gastherme weiter zu betreiben, vor allem in Regionen, in denen die Temperaturen im Winter regelmäßig auf minus zehn oder weniger Grad sinken.
65% Erneuerbare Energien – ist das überhaupt möglich?
Ganz klar ja. Denn bei von Frühling bis Herbst sowie an milden Wintertagen kommt die Gasheizung gar nicht zum Einsatz. Erst bei frostigen Temperaturen ist der zusätzliche Betrieb des Brenners wirtschaftlich sinnvoll. Übers Jahr gerechnet, bleibt der Gasverbrauch sehr niedrig und damit auch der Einsatz fossiler Energie im Mix.
Übrigens ist statt einer automatisch gesteuerten Hybridanlage auch eine Kombination aus mehreren Heizungen denkbar. So kann eine bestehende Gas- oder Ölheizung sehr gut mit verhältnismäßig günstigen Luft-/Luft-Wärmepumpe bzw. Split-Klimaanlage ergänzt werden, um Energiekosten zu sparen und klimafreundlicher zu heizen.
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