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PV-Anlage der Zukunft

Kuriose PV-Anlage: Strom aus der beweglichen Sonnenblume

Die Smartflower ist eine PV-Anlage in Blütenform
am Dienstag, 12.10.2021 - 10:45 (Jetzt kommentieren)

Wer das Klima schützen möchte, Solaranlagen bislang aber nicht schön genug für das eigene Dach fand, könnte bei der Smartflower hellhörig werden. Diese andersartige PV-Anlage soll die Energiewende verschönern – mit Effizienzvorteil gegenüber herkömmlichen Solaranlagen.

Von Sonnenaufgang bis -untergang soll die Solaranlage des amerikanischen Unternehmens Smartflower Solar eine Sonnenblume nachahmen, die sich der Sonne zuneigt. Dabei hilft eine spezielle Sensorik. Die neuartige Anlage hat Vor- und Nachteile, ist aber vor allem eins – ein Hingucker. Nicht nur, aber auch, auf landwirtschaftlichen Flächen.

Bionik für die Solaranlage

Heliotropismus heißt die Eigenschaft von Lebewesen, sich eigens der Sonne nach auszurichten. Mithilfe ihrer daraus entwickelten Sensorik und der bei Montage vermerkten Koordinaten streckt sich die elektrische Blume im 90-Grad-Winkel der Sonne entgegen.

12 fächerförmig angelegte Solarpaneele, zusammengefügt wie eine Blüte, machen deutlich: Die Hersteller der Smartflower haben sich von der Natur und ihrem Können inspirieren lassen.

Kleine PV-Anlagen mit großer Leistung?

Bis zu 2,65 kWp Leistung versprechen die Hersteller, basierend auf der auf die Sonne reagierende Ausrichtung der PV-Anlage. Neben der Energie für Zuhause ließen sich damit je nach Modell auch Ladesäulen für den eigenen e-Fuhrpark betreiben. Gerade für Energie interessierte Landwirte ist diese Blume daher eine Möglichkeit der Energiegewinnung auf dem Hof. Denn auch in der Landwirtschaft wird ist die Frage ein Thema, welche Geräte und Maschinen sich künftig elektrisch statt über Brennstoffe betreiben ließen, auch mit dem eigenen Strom.

Grundsätzlich dient die Erfindung aber der Ergänzung herkömmlicher Solarmodule. Für Bauten, die aufgrund ihrer Ausrichtung ungeeignet sind, Sonnenenergie zu generieren, soll die Smartflower als Ersatz dienen.

Weitere Vorteile der Smartflower

Bei Nacht sowie bei Wetterlagen, die keine Stromerzeugung ermöglichen und der Anlagentechnik schaden könnten, schieben sich die Blütenblätter übereinander. Damit verkleinert sich die dem Wetter ausgesetzte Fläche – diese Funktion soll das Material schonen und die Anlage langlebiger machen.

In vier bis fünf Stunden seien die Anlagen aufgebaut, so Jim Gordon, Geschäftsführer des Unternehmens. Bei der Wahl des Standortes seien dabei keine Grenzen gesetzt. Hauptsache die Smartflower kann in der Erde verankert werden. Neben Hofeinfahrten, Gärten, Plantagen und weiteren Grünflächen könnten dies Parks jeder Art - vor Universitäten, Schulen oder kleinflächiger in Städten - sein.

Das Kostet die Solarblume

Die Verankerung am Boden und der geringe Flächenverlust sorgen dafür, dass die Smartflower sogar umziehen kann, wenn gewünscht. Ein Betonfundament ist möglich, jedoch nicht zwingend nötig. Die Montage mit vier Verankerungsschrauben soll das Konstrukt mobil halten. Dennoch: Die Anlagen stehen auf dem Boden und haben je nach Ausrichtung der Paneele einen Radius von rund zwei Metern, auch wenn die Verankerung deutlich schmaler ist. Im Gegensatz zu Wasseroberflächen und Dächern wird damit rund 18 Quadratmeter anderweitig brauchbare Fläche vorübergehend unbrauchbar.

Mit 27.600 Euro ist die außergewöhnliche Solaranlage außerdem deutlich teurer als PV-Lösungen für das eigene Dach.

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