Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Photovoltaik

Wann lohnt sich das Heizen mit Strom aus der Solaranlage?

solarzellen-schornstein-dach
am Donnerstag, 09.06.2022 - 05:55 (Jetzt kommentieren)

Mit Solarmodulen auf dem Dach kann günstig Strom erzeugt werden. Nach dem Ende der EEG-Vergütung ist das Einspeisen des Stroms nicht mehr lukrativ. Viele Besitzer von Solaranlagen überlegen, die Solarenergie in einer Stromheizung zu verwenden.

Eine großer Anteil an Photvoltaikanlagen (PV-Anlagen) wird in den nächsten Jahren aus der Vergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) fallen. Das Erzeugen von Solarstrom mit den eigenen Solarmodulen vom Dach bleibt aber weiterhin günstig, lediglich die Einspeisung ins Netz ist nicht mehr lukrativ. Energieberater und Experten sprechen von Produktionskosten zwischen 5 und 10 ct/kWh Solarstrom. Im Vergleich zu den steigenden Preisen von Öl und Gas liegt es nahe, den günstigen Strom aus der Sonnenenergie zum Heizen zu verwenden.

Stromüberschuss bei Solaranlagen

In den meisten Haushalten produziert die Solaranlage auf dem Dach mehr Strom, als tatsächlich selbst verbraucht wird. Dann kann der überschüssige Strom sinnvoll für die Heizung verwendet werden. Durchschnittlich werden pro Haushalt nur 30 % des erzeugten Stroms selbst verbraucht, mit Stromspeichern steigt das Nutzungspotenzial auf bis zu 50 %.

Begrenzte Leistung der Solarmodule

Aber während die PV-Module im Sommer bis zu 10 Stunden pro Tag arbeiten und elektrischen Strom liefern, nimmt die Leistung im Frühjahr und Herbst bereits um etwa zwei Stunden täglich ab. Bei bewölktem Himmel fällt die Leisuntg einer PV-Anlage auf nur noch etwa 25 % der maximalen Leistung. Bei einer Anlage mit 10 kW sind das dann nur noch 2,5 kW täglich. Der Wärmebedarf eines Pufferspeichers beispielsweise ist oftmals höher als die von der Solaranlage gelieferte Leistung. Dann kann es schnell passieren, dass Strom zugekauft werden muss.

Pufferspeicher mit Heizstab-Upgrade

Heizstäbe erhitzen Wasser aufgrund des elektrischen Widerstands - ähnlich wie ein Tauchsieder. Heizstäbe sind in Relation zu anderen Heizsystemen sehr preiswert und können Wasser auf bis zu 80 ° Celsius erwärmen. Viele vorhandene Pufferspeicher können mit Heizstäben nachgerüstet werden. Als Solo-Heizung kommt ein Heizstab schnell an seine Grenzen, denn der höchste Heizbedarf fällt im Winter an, wenn die Solaranlage am wenigsten Leistung hat. Als zusätzliche Heizquelle sind Heizstäbe aber durchaus geeignet, etwa um im Sommer den Bedarf an Warmwasser zu decken oder im Winter den Heizbedarf aus Öl und Gas leicht zu reduzieren.

Wärmepumpen als Heizsystem

Eine Möglichkeit den Strom aus der Solaranlage zum Heizen zu verwenden ist in Kombination mit Wärmepumpen. Im Durchschnitt können Wärmepumpen eine kWh Strom in 3,5 bis 4,5 kWh Wärme umwandeln. Hohe Baustandards von Neubauten macht Systeme mit Solaranlage und Wärmepumpe effizient, da wenig Wärme über die Gebäudehülle entweicht. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht ihrer Umgebung mit Hilfe von elektrischem Strom Wärme und wandelt diese in Heizwärme um. Selbst wenn nur ein Teil des nötigen Stroms von der eigenen PV-Anlage kommt, steigert das die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe und senkt gleichzeitig zusätzlich anfallende Stromkosten.

Heizen mit Elektroheizung

Elektroheizungen sind aufgrund des direkten Heizens mit Strom keine kosteneffiziente Lösung. Der hohe Strombedarf einer Elektroheizung in einem Einfamilienhaus kann selten von der tatsächlichen Leistung einer Solaranlage gedeckt werden. Werden nur kleine Räume an wenigen Tagen im Jahr genutzt, ist der Betrieb einer Elektroheizung interessant. In Garagen, Scherbergärten oder dem Dachgeschoss sind Öl- und Gasheizungen überdimensioniert, der jährlich geringe Heizbedarf in solchen Räumen kann mit Solarstrom gedeckt werden. Grundsätzlich gilt aber: Jede Kilowattstunde, die eine Elektroheizung mit Strom aus der Solaranlage betrieben wird, senkt die Heizkosten und schont das Klima.

Mit Solarstrom heizen: Ja oder Nein?

Solarstrom kann nicht den vollständigen Heizwärmebedarf eines Gebäudes decken. Trotzdem bringt das Heizen mit Solarstrom ökologische und ökonomische Vorteile. Egal wie viel Strom aus der Solaranlage fürs Heizen verwendet wird, die CO2-Bilanz des Gebäudes verbessert sich in jedem Fall. Der erneuerbare Strom aus Sonnenenergie ist immer umweltfreundlicher als Strom, der aus dem Netz bezogen wird. Wird Strom aus der Solaranlage zum Heizen verwendet, lässt das die Stromrechnung sinken. Derzeit ist Solarstrom vom eigenen Dach knapp um das dreifache günstiger als Strom aus dem Netz mit 32 ct/kWh.

Fragen Sie Ihren Energieberater, ob es sinnvoll ist, Ihr Haus mit Strom aus der eigenen Solaranlage zu beheizen.

Mit Material von Wegatech Greenergy GmbH
Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe Oktober 2023
agrarheute_magazin_composing

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...