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Nettostromerzeugung

Mehr Strom aus Photovoltaik, Biomasse und Wind

Photovoltaikanlagen speisten im ersten Halbjahr 2023 rund 30 TWh in das öffentliche Netz ein. Windenergieanlagen produzierten im gleichen Zeitraum laut ISE 67 TWh.
am Samstag, 08.07.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Im ersten Halbjahr 2023 lag der Anteil Erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung auf Rekordniveau. Das geht aus Daten des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hervor.

In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2023 rund 130 TWh. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 131 TWh. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, das heißt dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag indes bei rund 57,7 Prozent und damit deutlich über dem ersten Halbjahr 2022 mit 51,8 Prozent.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag bei 55,5 Prozent. Solar- und Windenergieanlagen speisten gemeinsam 97 TWh in das öffentliche Netz ein, gegenüber 99 TWh im ersten Halbjahr 2022. Die Stromproduktion aus Braunkohle (- 21 Prozent), Steinkohle (- 23 Prozent), Erdgas (-4 Prozent) und Kernenergie (- 57 Prozent) ging dagegen zurück.

Windenergie ist wichtigste Erneuerbare Energiequelle

Die Windenergie war die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energiequelle. Windenergieanlagen produzierten in der ersten Jahreshälfte 2023 laut ISE 67 TWh und lagen damit leicht unter dem ersten Halbjahr 2022 mit rund 68 TWh. Der Februar war ein schwacher Windmonat und hat damit das Gesamtergebnis gesenkt.

Photovoltaikanlagen speisten im ersten Halbjahr rund 30 TWh in das öffentliche Netz ein, eine leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 31 TWh, für den hauptsächlich der schwache März verantwortlich war. Die Solarstromanlagen hatten damit einen Anteil von 12,5 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung.

Die Stromerzeugung aus Biomasse ist mit 21 TWh auf dem Niveau des Vorjahres. Die Wasserkraft produzierte im ersten Halbjahr 9,3 TWh und lag damit über dem Vorjahr mit 8,2 TWh.

Zubau von Photovoltaik-Leistung liegt im Zeitplan der Klimaschutzziele

Der Zubau an Photovoltaik-Leistung liegt aktuell im Zielkorridor der deutschen Klimaschutzziele: Allein von Januar bis Mai wurden laut ISE 5 GW zugebaut. Damit würde das Ziel von 9 GW im Jahr 2023 erreicht werden.

Der Windausbau liegt dagegen nicht auf Kurs: Bis Ende Mai wurden 1 GW Wind onshore installiert, womit das Ziel von 4 GW Zubau verfehlt würde. Der Zubau bei Wind offshore ist mit 0,23 GW auch noch gering.

Nachfrage nach Batteriespeichern gestiegen

Große Bewegung ist im Bereich der Batteriespeicher zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2023 kamen laut ISE 1,7 GW Speicherleistung mit einer Speicherkapazität von 2,4 GWh hinzu, sodass nun 5,6 GW Leistung mit 8,3 GWh Kapazität in Deutschland installiert sind. Bis Jahresende wird diese Kapazität auf 10 bis 11 GWh steigen.

Mit Material von ISE

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