Die heimische Stromnachfrage wird kräftig wachsen und künftig deutlich stärker aus Solaranlagen gedeckt werden. Davon gehen inzwischen auch Deutschlands Übertragungsnetzbetreiber aus. Nach deren Einschätzung wird die solare Kraftwerkskapazität in den kommenden 15 Jahren gegenüber heute um rund 120 bis 160 Prozent zunehmen - je nach Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen. Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) fordert von der Bundesregierung eine umgehende Beseitigung von Marktbarrieren und die gesetzliche Beschleunigung des Photovoltaikausbaus noch in diesem Frühjahr.
Wachsender Stellenwert der Photovoltaik
Der BSW begrüßt den gegenüber früheren Prognosen wachsenden Stellenwert der Photovoltaik. Unter Bezugnahme auf eine gemeinsam mit Bonner Marktforschern erstellte Strommarktprognose geht der Verband der Solartechnik und -speicheranbieter jedoch abweichend davon aus, dass die erwarteten solaren Kraftwerkskapazitäten bereits 2026/2027, also in der Hälfte der Zeit, errichtet sein müssen. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig mahnt: "Andernfalls werden die Klimaziele verfehlt und eine Stromerzeugungslücke infolge des Atom- und Kohleausstiegs ist bereits in der ersten Hälfte der 20er-Jahre unvermeidlich."
Steigerung der Kapazität von Batteriespeichern
Nach Einschätzung des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmen EuPD Research und BSW müssen die Kapazitäten von Batteriespeichern bis 2035 auf rund 30 Gigawatt gesteigert werden. Die Netzbetreiber erwarten hier je nach Szenario Zuwächse auf immerhin 16 bis 21 Gigawatt. Bislang wurden nach Angaben von EuPD Research gerade einmal 180.000 Gewerbe-, Heim- und Netzspeicher mit einer Kapazität von insgesamt rund einem Gigawatt in Deutschland installiert. Die installierte Photovoltaikleistung erreicht nach Daten der Bundesnetzagentur in Kürze die 50 Gigawatt-Marke. Nach BSW-Angaben sind in Deutschland inzwischen weit über 1,5 Millionen Solarstromanlagen in Betrieb.
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