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TV-Tipp

Photovoltaikanlagen-Desaster: 88 Tage Warten auf den Anschluss

Installation einer Solaranlage auf einem Wohnhaus

Die Verbraucherzentralen erhalten mehr und mehr Beschwerden über Vertreiber von Solaranlagen. Durch Lieferengpässe und Fachkräftemangel kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei der Installation und Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen auf Privathäusern. Die Hausbesitzer sind sauer. SWR Marktcheck berichtet im Video über unverbindliche Termine und schwer erreichbare Berater.

am Dienstag, 01.08.2023 - 13:02 (Jetzt kommentieren)

Vor neun Monaten hat Simon Feuerstein eine Photovoltaikanlage auf sein Steildach montieren lassen.  Rund 30.000 Euro hat sie ihn gekostet. Nach wenigen Wochen werden die Solarpanele montiert. Kurz danach kommt eine Forderung über rund 90 Prozent der Summe. Feuerstein überweist und freut sich auf seinen sauberen Strom. Der SWR Marktcheck berichtet in "Photovoltaikanlage - wenn die Energie nicht fließen will", wie aus dem Traum vom grünen Strom ein teures Ärgernis wird.

Während der PV-Anlagenausbau auf Gewerbeimmobilien in Deutschland oft an der Abstimmung mit den Anschlussnetzbetreibern scheitert, haben Privatleute ganz andere Probleme: nämlich unzuverlässige Solarvertreiber. 

Das Dach von feuersteins Wohnhaus ist perfekt ausgerichtet, eigentlich könnte die Anlage nun anfangen, Strom zu produzieren. Doch nichts geht. Die Anlage ist noch nicht ans Hausnetz angeschlossen worden, weil der Elektriker nicht kommt. Dabei hat er mit der Energiefirma Energiekonzepte Deutschland EKD einen Komplettvertrag abgeschlossen. Doch im Vertrag ist nur von einem unverbindlichen Termin die Rede - und das reizt die Firma aus. 88 Tage muss Feuerstein warten. 

Zunehmend Beschwerden über Solar-Firmen

Fachkräftemangel und Lieferengpässe sind eine Folge des Photovoltaik-Booms in Deutschland. Die Firmen können nicht liefern, was sie versprechen beziehungsweise bekommen kein Personal, um die Anlagen fertigzustellen. Ist das Kalkül?

Der Hausbesitzer Feuerstein ist nicht allein mit seinem Problem. Sowohl über die EKD wie auch über andere Vertreiber von Photovoltaik-Anlagen gehen bei den Verbraucherzentralen zunehmend Beschwerden ein. Immer wieder liefern Vertriebsfirmen von Photovoltaikanlagen erste Bauteile, die Installation wird aber nicht abgeschlossen. Die Hausbesitzer bleiben erstmal auf den Kosten sitzen, haben aber nichts von der Anlage.

Tipp vom Photovoltaikexperten

Am Ende des Marktchecks gibt Solargutachter Christian Keilholz noch einen wertvollen Tipp: "Bestehen Sie im Vertrag auf einen verbindlichen Fertigstellungstermin. Wenn es hier hakt, weiß man schon, dass es mit größeren Schwierigkeiten verbunden sein wird, die Anlage ans Netz zu kriegen."

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