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Solar

Photovoltaikhersteller: Umsatzflaute im Jahr 2012

am Dienstag, 14.05.2013 - 07:25 (Jetzt kommentieren)

Frankfurt - Der Umsatz der deutschen Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik (PV) ist im Geschäftsjahr 2012 fast 50 Prozent kleiner ausgefallen als 2011.

Darauf hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Vorfeld der Messe SNEC PV Power Expo in Shanghai hingewiesen. Für den neuen Vorsitzenden von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel, Dr. Peter Fath, sind die Zeiten des rapiden Ausbaus der Photovoltaik-Produktionskapazitäten damit endgültig vorbei.
 
Nach seinen Angaben leidet die Photovoltaik-Zuliefererbranche bereits seit Ende 2011 unter großen Überkapazitäten; diese Entwicklung habe sich während des vergangenen Jahres kontinuierlich verschärft.

"Turbulenzen und Handelskonflikte"

"Zu den Turbulenzen am Markt kommen die anhaltenden Handelskonflikte im Solarbereich hinzu. Wir spüren die dadurch hervorgerufene Unsicherheit bei unseren Kunden deutlich", erklärte Fath. Die Bereitschaft, durch Investitionen in neue Maschinen und innovative Produktionstechnologie die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, habe sich merklich abgekühlt.
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Wettbewerbsposition ausgebaut

Nach Angaben von Dr. Florian Wessendorf, Geschäftsführer von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel, fällt der Benchmark der deutschen PV-Anbieter mit ihren internationalen Marktbegleitern aber nach wie vor positiv aus. Mit einem Weltmarktanteil von 55 Prozent habe die Branche ihre internationale Wettbewerbsposition im Geschäftsjahr 2012 konsequent ausbauen können. Deutsche PV-Maschinenbauer und Technologielieferanten punkteten auch weiterhin mit Innovationskraft, Lösungsorientierung und Kundennähe. Beim Ausbau wettbewerbsfähiger Kapazitäten sowie dem Replacement und Upgrade bestehender Fertigungskapazitäten setzten Top-Performer auf "Made in Germany" und damit auf wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und höchste Qualität.

30 Prozent Wachstum in den USA

Laut VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel profitieren die deutschen Photovoltaik-Zulieferer von der konsequenten Markterschließung und der stetigen Präsenz in Asien. Gut 70 Prozent der Gesamtumsätze habe die Branche 2012 in Fernost verbuchen können. Auch wenn der Umsatzrückgang in Asien den Anbietern besonders zu schaffen mache, blieben vor allem China und Taiwan Leitmärkte für Photovoltaik-Produktionsmittel. Einzig die USA hätten sich im Berichtsjahr als Wachstumsmarkt entpuppt; dort seien die Umsätze gegenüber 2011 um gut 30 Prozent gesteigert worden.
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Hohe Exportquote

Die Exportquote der deutschen PV-Anbieter belief sich 2012 dem Verband zufolge auf 85 Prozent und lag damit im langjährigen Mittel. Bei den Aufträgen habe die Branche im Vergleich zu den bereits rückläufigen Bestellungen des Vorjahres insgesamt nochmals ein Minus von gut 26 Prozent verbucht. Zwar dominiere auch hier der fernöstliche Markt, doch erstmals sei weniger als die Hälfte der Auftragseingänge in Asien akquiriert worden. Hier deute sich eine stärkere Diversifizierung der Photovoltaik-Produktion an.

Neue Strategien gefragt

Um die Wettbewerbsposition deutscher Photovoltaik-Maschinenbauer zu stärken, setzten heimische Branchenführer verstärkt auf neue Strategien und neue Wege in einem geänderten Marktumfeld. Fath ist trotz der großen Herausforderungen für die Branche bei der Beurteilung der Zukunftsperspektiven für den Photovoltaik-Maschinenbau in Deutschland optimistisch. Wenn es gelinge, die Technologieführerschaft, die Nähe zum Kunden und die Senkung der Produktionskosten auszuspielen, werde man auch beim nächsten Investitionszyklus die Nase wieder vorn haben.

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