Um ordentlich Strom zu liefern, muss eine PV-Anlage sauber sein. Doch womit und wie häufig sollte sie gereinigt werden - und vor allem, wann lohnt sich die Reinigung finanziell? Das erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
1. Wasser
Bei der Reinigung einer PV-Anlage sollte entmineralisiertes Wasser ohne Reinigungsmittel verwenden werden. Das Wasser kann mithilfe einer mitgebrachten Osmoseanlage gereinigt werden. Dazu benötigt man einen Außenhahnanschluss des Hofgrundstücks und einen Puffertank. Das so aufbereitete Wasser reinigt organische Verschmutzungen besser als Leitungswasser. Die Wassertemperatur sollte zwischen 40 und 45 °C liegen. Warmes Wasser reinigt besser und zudem könnten Temperaturunterschiede zu den Modulen und damit Rissbildungen vermieden werden.
2. Häufigkeit
Die PV-Anlage sollte normalerweise alle ein bis zwei Jahre gereinigt werden – zumindest, wenn sie auf einem Stalldach montiert ist. Die Reinigung kann, je nach Verschmutzungsgrad, zu einer Leistungssteigerung von 5 bis 20 Prozent führen. Denn gerade Ammoniakausdünstungen der Stallabluft, egal ob von Kühen, Rindern, Geflügel oder Schweinen tragen erheblich zur Verschmutzung der PV-Anlage bei. Eine Rolle spielen auch die Art der Fütterung, die Staubbildung, Art der Haltung sowie Dachform und Dachneigung.
3. Reinigungsroboter/manuelle Reinigung
Bei der manuellen Reinigung mit Teleskopbürsteneinsatz wird meist eine zweite Person zum Fahren der Hebebühne benötigt. Diese Kosten spart man sich beim Roboter. Zudem kann mit ihm leichter eine gleichbleibende Reinigungsqualität auf der gesamten Modulfläche erreicht werden. Wenn die PV-Anlage jedoch ein Fleckenteppich ist, wird der Robotereinsatz schwierig. Dort empfiehlt sich die manuelle Reinigung, da diese wesentlich flexibler ist. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Dachneigung. Der Roboter kann nur bis zu einer Dachneigung von 28 Grad und ab einer Außentemperatur von 15 °C eingesetzt werden, sonst rutscht er runter.
4. Kosten/Nutzen
Wann sich die Reinigung lohnt, hängt von vielen Faktoren ab: der Art und Höhe der Verschmutzung (biologisch, mineralischer Staub, Dieselablagerungen etc.), Reinigungskosten, Einspeisevergütung, Eigenverbrauch, Neigungswinkel der Module und Mittelfrist-Wettervorhersage. Aber: Je geringer die Anlagevergütung ist, desto mehr muss der PV-Betreiber rechnen, ob sich eine Reinigung lohnt.
Wichtig: Wenn Sie ihre Photovoltaikanlage reinigen wollen, sollten Sie eine zertifizierte Fachfirma beauftragen.
Den vollständigen Beitrag "Frühjahrsputz" lesen Sie in der März-Ausgabe des agrarheute Energie Magazins.
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