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Energiemix 1. Halbjahr 2021

Schlechtes Wetter für Erneuerbare – weniger Einnahmen für Landwirte

Photovoltaikanlage bei Regenwetter
am Montag, 05.07.2021 - 11:35 (Jetzt kommentieren)

Im ersten Halbjahr 2021 ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Deutschland im Vorjahresvergleich um sieben Prozent gesunken.

Von 50 Prozent im ersten Halbjahr 2020 auf 43 Prozent im aktuellen Halbjahr verringert hat sich der Anteil erneuerbarer Energien zur Deckung des bundesweiten Stromverbrauchs. Das haben die vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ergeben.

Weniger Wind- und Sonnenstunden

Insbesondere für das erste Quartal 2021 weisen das ZSW und der BDEW auf eine Windflaute bei gleichzeitig weniger Sonnenstunden hin. Es sei jedoch zu berücksichtigen, dass der coronabedingte Lockdown im Frühjahr 2020 zu Stromeinsparungen geführt habe. Durch die Einsparungen habe der prozentuale Anteil des Wind-, Solar- und Biomassestroms im Vorjahreszeitraum zusätzlich erhöht werden können.  

Seitdem die Industrie ihre Arbeit wieder voll aufgenommen hat, befinde sich der Stromverbrauch wieder auf dem gewohnten Level.

Windkraft als wichtigste erneuerbare Energiequelle

Laut ZSW und BDEW habe die Windkraft an Land im ersten Halbjahr 2021 einen Beitrag von 48 Mrd. kWh zur Stromerzeugung geleistet. Damit sind Windkraftanlagen nach wie vor die wichtigste regenerative Energiequelle in Deutschland. Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) trugen 28 Mrd. kWh zum Energiemix bei; bei der Biomasse belief sich die Leistung auf 22 Mrd. kWh beziehungsweise acht Prozent.

Damit Deutschland seine Klimaziele bis 2030 erreichen könne, sei bei der Windenergie ein beschleunigter Ausbau durch mehr Flächenausweisungen und Genehmigungen erforderlich, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae.

Zusätzlich 10 GW pro Jahr durch PV-Anlagen

Darüber hinaus sei mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes eine zusätzliche Leistung von 10 GW durch Solaranlagen notwendig, so Andreae. Voraussetzung dafür sei ein echter PV-Boom.

„Für das höhere CO2-Einsparziel ist ein Anteil von mindestens 70 Prozent erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2030 erforderlich“, macht Andreae deutlich. Gute Instrumente zur Erreichung des Ziels seien finanzielle Anreize für Unternehmen und Bürger, eine flexiblere Nutzung des erzeugten PV-Stroms sowie eine deutliche Entbürokratisierung beim Bau und bei der Nutzung von Photovoltaikanlagen.

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