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Schnäppchen oder nicht? Balkonkraftwerke von Lidl und Netto im Test

Balkonkraftwerk

Discounter locken mit günstigen Preisen für Mini-Photovoltaikanlagen für den Balkon. Doch wie einfach lassen sich die Balkonkraftwerke installieren, um damit eigenen Strom zu erzeugen? SWR-Marktcheck hat den Check gemacht.

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Nicolette Emmerich, agrarheute
am Dienstag, 25.07.2023 - 12:30 (Jetzt kommentieren)

Wie gut sind Balkonkraftwerke vom Discountern? SWR-Marktcheck testet zwei Angebote von Netto und Lidl: Das Parkside-Starterset von Lidl mit einem Solarmodul und einer maximalen Leistung von 150 Watt kostet 238 Euro. Das steckerfertige Netto-Set hat zwei Module und produziert bis zu 820 Watt. Mit der nötigen Halterung kostet es inklusive Versand rund 804 Euro. Ein Ehepaar aus Karlsruhe testen den Einbau der beiden Balkonkraftwerke von Lidl und Netto. Doch die Installation hat seine Tücken und wirft einige Fragezeichen auf. So läuft der Aufbau.

Balkonkraftwerke mit mangelhaftem Wechselrichter

Aber Vorsicht: Die Bundesnetzagentur warnt vor mangelhaften Solarwechselrichtern. Sie empfiehlt in jedem Fall den Kauf von Geräten mit CE-Kennzeichen, einer deutschen Bedienungsanleitung und einer deutschen Händleradresse. Zwar tragen sowohl das Lidl- als auch das Netto-Produkt das CE-Kennzeichen, die Hersteller sind jedoch gar nicht (Lidl) oder nur schwer (Netto) ersichtlich. Bei dem Netto-Wechselrichter ist online die Marke “Veska” angegeben, geliefert wurde allerdings ein Wechselrichter des chinesischen Herstellers “Deye”. 

Das Hauptproblem bei den mangelhaften Sicherheitsstandards seien aktuell fehlende einheitliche Normen und Richtlinien, sagt Solarexperte Christian Ofenheusle. An denen arbeite er gerade mit dem Verband der Elektrotechnik. Bis Sommer 2024 sollen sie vorliegen. 

Bundesnetzagentur nimmt Wechselrichter vom Markt

Die Bundesnetzagentur hat dem SWR bestätigt, dass alle Deye-Wechselrichter vom Typ SUN600G3-EU-230 vom Markt genommen werden und ihr Zertifikat erlischt. Konkret bedeutet das: Sofern Verbraucher Geräte betreiben, die kein bzw. ein ungültiges Zertifikat zur Einhaltung der VDE-AR-N 4105 haben, dürfen diese Geräte nicht am Verteilnetz betrieben werden. 

Außerdem prüft die Bundesnetzagentur aktuell Hinweise "auf nichtkonforme Produkte weiterer Gerätetypen der Firma Deye und anderer Hersteller." Lidl schreibt dem SWR, dass sie keine Angaben zu Herstellern oder Lieferanten machen können, dass aber das “Parkside Balkonkraftwerk nicht von der Maßnahme der Bundesnetzagentur betroffen ist”. 

Mit Material von SWR

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