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Photovoltaik

Solaranlage: Das muss man beim Recyceln beachten

Solaranlage
am Montag, 14.11.2022 - 11:25

In den kommenden Jahren fallen viele PV-Anlagen aus der EEG-Vergütung. Ist die Anlage technisch defekt, muss der Betreiber sie entsorgen. Was rechtlich zu beachten ist und was es kostet, erfahren Sie hier.

Rund 18.000 Betreiber von Photovoltaiksystemen fallen ab 2023 aus der Vergütung gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG). Für alle Solaranlagebetreiber geht es dabei um dieselben Fragen:

  • Soll ich den Strom meiner Anlage weiter ins Netz einspeisen?
  • Was muss ich tun, um die Anlage als Eigenstromversorgungsquelle zu nutzen?
  • Lohnt sich der Verkauf meiner Solaranlage?
  • Wie entsorge ich meine alten Module, falls die Anlage schon defekt ist?

Steht die PV-Anlage technisch vor ihrem Lebensende, müssen die Module vom Dach. Die Entsorgung und das Recycling der Solarpanels sind im Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) geregelt und rechtlich verpflichtend. Die Solarbranche muss die Module zurückzunehmen. Betreiber können auf den meisten kommunalen Wertstoffhöfen bis zu 20 Module abgeben. Dort landen die Solarpanels im sogenannten Recyclingkreislauf.

Solarmodule sind kein Sondermüll

Auf landwirtschaftlichen Betrieben sind jedoch in der Regel große Anlagen installiert. In diesen Fällen braucht es eine professionelle Lösung. Solarmodule sind kein Sondermüll. Sie bestehen überwiegend aus Glas, Kunststoff und Aluminium, die Solarzellen sind aus Silizium. Mit diesen Stoffen kann die Recyclingwirtschaft umgehen. „Bei Dünnschichtmodulen muss man genauer hinschauen: Ist in den Modulen zum Beispiel Cadmium-Tellurid (CdTe) verbaut, benötigen diese eine besondere Rücknahme. Einige Hersteller haben dafür ein eigenes Rücknahmeprogramm eingeführt“, sagt Stefan Wippich, Gründer des Online-Portals SecondSol.

Die Recyclingquote von Solarmodulen liegt bei 80 Prozent. Kaputte Solarmodule sind allerdings eine Gefahr für die Umwelt. Schadstoffe können austreten, wenn über defekte Stellen Regenwasser in die Module eindringt. Die Flüssigkeit weicht die eingesetzten Materialien auf. Dabei entstehen chemische Verbindungen, die als Flüssigkeit in den Boden sickern können. Um negative Umwelteinflüsse zu vermeiden, müssen kaputte Module schnell vom Dach.

Bei der Demontage von PV-Anlagen besteht Lebensgefahr

Ob Einzelmodul oder komplette Anlage: „Die Demontage des PV-Systems müssen Solarteure vornehmen“, sagt Martin Wilke von 2ndlifesolar. Da es sich um eine elektronische Anlage handelt, dürfen laut Gesetzgeber ausschließlich Fachkräfte aufs Dach. „Selbst wenn die Anlage abgeschaltet ist, besteht Lebensgefahr. Das sollten Landwirte nicht unterschätzen.“

Landwirte sollten sich gewissenhaft mit der Entsorgung von PV-Modulen auseinandersetzen. Der fachgerechte Abtransport muss dokumentiert sein und nur lizenzierte Entsorgungsunternehmen dürfen sich um die Abwicklung der Anlage kümmern. Wilke warnt davor, Anfragen von Händlern zu vertrauen, die alte Anlagen ins Ausland verkaufen wollen. „Jedes Modul ist mit einer eindeutigen Seriennummer registriert. Tauchen die Module irgendwann in Ländern auf, in denen sie durch eine unprofessionelle Entsorgung Umweltschäden verursachen, macht sich der Betreiber strafbar.”

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