Die Bundesnetzagentur hatte vor kurzem die Zuschläge der Ausschreibungen für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden (Solaranlagen des zweiten Segments) zum 1. Juni 2023 veröffentlicht. Die Gebotsrunde war überzeichnet, nachdem die letzten drei Gebotstermine unterzeichnet waren.
Solaranlagen auf Dächern und Lärmschutzwänden überzeichnet
Das Ausschreibungsvolumen belief sich in dieser Runde auf 191 MW. Es wurden 155 Gebote mit einem Volumen von 342 MW eingereicht. 79 Gebote mit einem Volumen von 193 MW konnten bezuschlagt werden. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 8,80 ct/kWh und 10,80 ct/kWh und damit unter dem Höchstwert in dieser Runde von 11,25 ct/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 10,18 ct/kWh.
Regional verteilen sich die Zuschläge auch in dieser Runde ausgewogen. Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in:
- Nordrhein-Westfalen (19 Zuschläge / 48 MW Zuschlagsmenge),
- Niedersachen (11 Zuschläge / 20 MW Zuschlagsmenge), Baden-Württemberg (7 Zuschläge / 27 MW Zuschlagsmenge)
- Bayern (7 Zuschläge / 22 MW).
Lediglich im Saarland konnte kein Projekt bezuschlagt werden. Es mussten sieben Gebote aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden.
Hohe Nachfrage nach PV-Freiflächenanlagen - vor allem in Bayern
Die Solarausschreibung für Solaranlagen des ersten Segments - PV-Freiflächenanlagen und für Solaranlagen, die auf, an oder in baulichen Anlagen errichtet werden, die weder Gebäude noch Lärmschutzwände sind -, zum Gebotstermin 1. März 2023 war deutlich überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 1.950 MW wurden 347 Gebote mit einem Volumen von 2.869 MW eingereicht. Damit war dies der Gebotstermin mit der höchsten Anzahl an Geboten überhaupt. 245 Gebote mit einem Umfang von 1.952 MW konnten bezuschlagt werden.
Regional betrachtet entfällt das weitaus größte bezuschlagte Volumen auf Gebote mit Standorten in
- Bayern (845 MW, 119 Zuschläge),
- Brandenburg (223 MW, 17 Zuschläge)
- Rheinland-Pfalz (163 MW, 18 Zuschläge).
PV-Anlagen vor allem auf Acker- oder Grünlandflächen bezuschlagt
Aufgeteilt nach Kategorien konnten die meisten Zuschläge an Projekte auf Acker- oder Grünlandflächen erteilt werden, insgesamt waren das 86 Zuschläge mit 851 MW. Auf die Kategorie mit dem insgesamt zweithöchsten Zuschlagsvolumen – Randstreifen an Autobahnen oder Schienenwegen – entfielen 91 Zuschläge mit 755 MW.
Die Bundesnetzagentur hatte den Höchstwert für dieses Ausschreibungssegment vor dem Gebotstermin auf 7,37 ct/kWh angehoben. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 5,29 ct/kWh und 7,30 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 7,03 ct/kWh und damit deutlich unter dem Höchstwert.
Es mussten 25 Gebote aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden. Aufgrund der hohen Anzahl an eingereichten Geboten ist dieser Wert mit unter 10 Prozent nicht überdurchschnittlich hoch.
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