Die Solarwirtschaft in Deutschland und weltweit rechnet mit einem starken zweistelligen Wachstum bei Photovoltaik(PV)-Anlagen. 66 Prozent der deutschen Immobilieneigentümer mit geeignetem Hausdach können sich inzwischen die Anschaffung einer Solaranlage zur Stromerzeugung vorstellen. Das geht aus einer Ende Mai 2023 durchgeführten YouGov-Repräsentativbefragung im Auftrag des Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) hervor. Dies teilte der BSW anlässlich der Intersolar Europe in München mit.
Mehr als jeder sechste von ihnen plant sie bereits in den kommenden 12 Monaten. Auch bei Unternehmen und Solarpark-Investoren ist das Interesse an PV-Systemen spürbar gestiegen. Mehr als ein Drittel planen in den kommenden Jahren eine Solarstromanlage auf ihrem Firmendach.
Nachfrage nach Photovoltaikanlagen deutlich gestiegen
Die Nachfrage nach Photovoltaik-Systemen und Solarspeichern von Immobilieneigentümer hat sich zwischen 2019 und 2022 mehr als verdreifacht. Das geht aus Auswertungen des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur hervor. Auch jüngste Marktzahlen weisen laut BSW in Richtung Wachstum: Allein im Heimsegment wurden in den ersten vier Monaten mehr als doppelt so viele Solarstromanlagen in Betrieb genommen wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum - plus 129 Prozent. Insgesamt legte die in Betrieb genommene PV-Leistung in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 51 Prozent zu.
Derzeit sind in Deutschland inzwischen rund 3 Mio. Solarstromanlagen und über 800.000 Solarstromspeicher in Betrieb -Tendenz steigend. Dies geht aus Daten der Bundesnetzagentur und aus BSW-Schätzungen hervor.

Zubau Photovoltaikanlagen: Deutschland weltweit nur auf Platz 6
Für das Gesamtjahr rechnet der BSW in Deutschland mit einer neu installierten Solarstromleistung in Höhe von 9–11 Gigawatt. Im Vorjahr lag sie bei 7,4 GW. Deutschland liegt damit beim TOP 10 PV-Zubau 2022 weltweit auf Platz 6. China landet mit einem Zubau von 94,7 GW auf Platz 1, gefolgt von den USA mit 21,9 GW und Indien auf Platz 3 mit 17,4 GW*. Der weltweite PV-Zubau lag 2022 bei 252 GW (Vorjahr 182). Für 2023 wird mit einem deutlich steigenden Zubau gerechnet (siehe Grafik).
Inzwischen werden neue Solarstromanlagen auf Eigenheimen zu rund 78 Prozent mit einem Stromspeicher, zu circa 43 Prozent mit einer Wallbox und zu circa 38 Prozent mit einer Wärmepumpe kombiniert. Dies teilte der BSW auf Basis einer im Mai 2023 durchgeführten Installateursbefragung mit. Die Anzahl der neu installierten Solarstromspeicher wird bereits Ende Juni die Anzahl der im Gesamtjahr 2022 installierten Solarbatterien überschreiten, erwartet der BSW.
*Leistungsdaten von SolarPower Europe (SPE), Entwicklung von BloombergNEF, für Deuschland: BSW auf Basis Marktstammdatenregister.
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