Die Bundesregierung hat die Mittel für das Bundesprogramm Energieeffizienz für 2022 einmalig erheblich aufgestockt. Landwirte, die konkrete Klimaschutz-Investitionen planen – egal ob beispielsweise in eine Dach-Photovoltaikanlage für den Eigenstrom, automatische Reifendruck-Regelanlagen oder den Kauf eines E-Traktors, sollten darum nach Möglichkeit in diesem Jahr einen Förderantrag stellen. Dazu rät die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die das Programm verwaltet.
Wie die BLE auf Anfrage der Redaktion agrarheute mitteilte, sind mit Stand Anfang Mai knapp 20 Mio. Euro der für das laufende Jahr verfügbaren 48 Mio. Euro aus dem Bundesprogramm bereits durch Anträge gebunden.
Zunehmende Antragszahlen mit Verzögerung möglich
Für die Folgejahre sind für das Bundesprogramm Energieeffizienz gemäß der Bundesfinanzplanung jährlich nur noch rund 35 Mio. Euro vorgesehen.
Im laufenden Jahr verzeichnet die BLE trotz der erheblich gestiegenen Energiepreise noch keine spürbare Steigerung der Antragszahlen. „Wahrscheinlich schlagen allgemeine Preissteigerungen, Verunsicherungen durch den russischen Angriffskrieg und Lieferkettenprobleme auch auf Investitionsentscheidungen durch“, erläuterte die BLE auf Anfrage.
Projekte zur Energieeffizienz beziehungsweise zur Implementierung erneuerbarer Energieerzeugung benötigten aber immer einen gewissen Planungsvorlauf. Daher sei es durchaus möglich, dass eine Steigerung der Antragszahlen zeitversetzt noch einsetzen werde.
Förderbedingungen für energieeffiziente Investitionen wurden verbessert
Die Bundesanstalt geht dennoch davon aus, dass die durch das Klimaschutz-Sofortprogramm aufgestockten Mittel für das ganze Jahr reichen werden.
Das Bundesprogramm Energieeffizienz ist speziell auf die Landwirtschaft zugeschnitten. Damit fördert die Regierung einerseits die Beratung und andererseits Investitionen zur Energieeinsparung sowie den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien.
Die Förderbedingungen waren zum Herbst 2021 überarbeitet worden. Seither können nicht nur größere einzelbetriebliche Investitionen, sondern auch überbetriebliche Vorhaben durch Betriebskooperationen, Maschinenringe und Lohnunternehmen bezuschusst werden.
agrarheute gibt Tipps zum Energie sparen
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich Energie im April dieses Jahrs gegenüber dem Vorjahresmonat um 35,3 Prozent verteuert. Die Preise für Heizöl verdoppelten sich nahezu. Für Kraftstoffe und Erdgas mussten die Verbraucher 38,5 Prozent beziehungsweise 47,5 Prozent mehr zahlen. Investitionen in energieeffiziente Technik oder die Gewinnung erneuerbarer Energien rechnen sich daher umso schneller.
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