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Biogas

Strom aus Biogas selbst vermarkten

am Freitag, 20.04.2012 - 14:14 (Jetzt kommentieren)

Das novellierte Erneuerbare Energien Gesetz ermöglicht es Betreibern regenerativer Kraftwerke, den Strom direkt zu vermarkten. Wie das geht, erklärt der Fachverband Biogas.

Der Fachverband Biogas e.V. hat diese Woche seine "Tour Direktvermarktung" gestartet. In insgesamt zehn Städten im gesamten Bundesgebiet informieren Referenten zwischen dem 19. April und dem 15. Mai Biogasanlagen-Betreiber über die Möglichkeiten der Direktvermarktung, teilt der Verband mit. Mit dem novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2012) besteht für Betreiber regenerativer Kraftwerke die Möglichkeit, ihren Strom direkt am Strommarkt zu verkaufen. Ein Schritt, der sich durchaus lohnen kann - aber auch Risiken birgt.

Mehreinnahmen, aber auch erheblich mehr Kosten

Drei Möglichkeiten stehen dem Betreiber offen, erklärt Stefan Rauh, Leiter der Referate Landwirtschaft und Mitgliederservice im Fachverband:
  • eine Direktvermarktung ohne Änderung des Anlagenkonzepts,
  • der Einstieg in die bedarfsgerechte Einspeisung (HT/NT) oder
  • der Schritt in die Regelenergie - und gegebenenfalls auch die Kombination der Punkte zwei und drei.
Die Mehrerträge für eine Biogasanlage mit einer Leistung von 500 Kilowatt elektrisch liegen laut Rauh zwischen 6.000 Euro (aus der Managementprämie) und 56.000 Euro im Jahr über die Kombination der verschiedenen Optionen.
 
Den Mehreinnahmen stünden aber auch erhebliche Mehrkosten gegenüber. So müssen unter Umständen Investitionen für einen neuen Trafo, einen größeren Gasspeicher und einen flexibleren Motor getätigt werden.
 
Rauhs Fazit: "Eine generelle Aussage zum Für und Wider der Direktvermarktung ist nicht möglich. Jeder Einzelfall muss wirtschaftlich bewertet werden."
 

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