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Kraft-Wärme-Kopplung

Strom und Wärme: Blockheizkraftwerke in der Landwirtschaft

Blockheizkraftwerk auf einer Biogasanlage
am Montag, 25.04.2022 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Mit Blockheizkraftwerken lassen sich Strom und Wärme unter hohen Gesamtwirkungsgraden vor Ort verwenden. agrarheute fasst zusammen, wann der Betrieb eines Blockheizkraftwerks sinnvoll sein kann.

Die Kraft-Wärme-Kopplung von Blockheizkraftwerken (BHKW) macht solche Anlagen sehr effizient und kann Anwendern bares Geld sparen. Damit umweltfreundlich Strom und Wärme in einem BHKW erzeugt werden können, ist eine größere Investition in Form finanzieller Mittel nötig. Wir fassen zusammen, was Sie zu Installation und Betrieb eines BHKW wissen müssen.

Was ist ein Blockheizkraftwerk?

Blockheizkraftwerke sind modulare Anlagen, die mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung elektrische Energie und Wärme gewinnen. Für die Stromerzeugung dienen meistens Verbrennungsmotoren, auf landwirtschaftlichen Betrieben dient Biogas als Energieträger. BHKW haben einen höheren Gesamtnutzungsgrad als vergleichbare Anlagen, da die Abwärme der Stromerzeugung direkt genutzt wird.

Wie muss ein BHKW ausgelegt sein?

Damit ein BHKW wirtschaftlich betrieben werden kann, muss es eine bestimmte Stundenanzahl pro Jahr unter Vollast arbeiten. Ist ein BHKW zu groß ausgelegt, also mit zu großer Leistung ausgestattet, können die nötigen Volllaststunden nicht erreicht werden und Wärme und Strom werden zu teuer produziert.

Bei der Auslegung eines BHKW muss also auf hohe Stundenlaufleistung, gute Abdeckung des Wärmebedarfs und möglichst hohe Eigennutzung des produzierten Stroms geachtet werden. Da sich diese Faktoren widersprechen, ist die richtige Auslegung eines BHKW nicht trivial und sollte von Fachleuten, zum Beispiel einem Energieberater, durchgeführt werden.

Strom- oder Wärmegeführtes BHKW: Was ist der Unterschied?

Wird ein BHKW stromgeführt betrieben, liegt der Fokus auf einer möglichst hohen Stromproduktion. Dabei fällt jedoch auch Wärme an, die nicht direkt genutzt werden kann. Daher ist die Installation eines Pufferspeichers nötig, damit die Wärme zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden kann. Die meisten mit nachwachsenden Rohstoffen betriebenen BHKW, zum Beispiel bei einer Biogasanlage, sind stromgeführt, da eine Vergütung für den eingespeisten Strom anfällt.

Ein BHKW wärmegeführt auszulegen ist sinnvoll, da die Unterschiede beim Wärmebedarf im Tagesverlauf nicht so stark schwanken wie beim Strombedarf. Wärmegeführte BHKW kommen größtenteils in Wohnhäusern oder Gewerbebetrieben zum Einsatz.

Profitieren landwirtschaftliche Betriebe vom BHKW?

Der Betrieb eines BHKW ist vor allem in der Tierhaltung, insbesondere bei der Schweinemast, interessant. Klimatisierte Ställe mit ständigem Wärmebedarf ermöglichen hohe Betriebsstunden für das BHKW. Biogasbetriebene BHKW können sowohl pflanzliche Substrate als auch tierische Reststoffe optimal genutzt werden. Dank Förderungen und Einspeisevergütung kann mit dem Betrieb eines BHKW zusätzliches Einkommen generiert werden.

Download: Leitfaden für Biomethan-BHKW

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) bietet einen Leitfaden für Blockheizkraftwerke, die mit Biomethan betrieben werden. Den Download zur Broschüre im PDF-Format finden Sie hier.

Mit Material von Deutsche Energie-Agentur
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