Laut Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) liegt der neue Monatsrekord sogar um elf Prozent über dem bisherigen Höchstwert vom Juni 2019: Hier wurden 7,0 Kilowattstunden durch Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) erzeugt.
Als Ursachen für die Entwicklung nennt der BDEW die vielen Sonnenstunden im letzten Monat sowie die stetige Zunahme von Solaranlagen.
Trotzdem noch erheblicher PV-Ausbau notwendig
Die heute in Deutschland installierte PV-Leistung von 50 Gigawatt müsste sich nach Angaben des BDEW schon bis 2030 verdreifachen, um die neuen Klimaziele für 2045 erreichen zu können. Jedes Jahr müssten also etwa 10 Gigawatt hinzukommen.
2020 habe sich der Zubau auf 4,8 Gigawatt belaufen. Das seit 2012 der höchste Wert gewesen.
Für die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, können die Erwartungen an die Solarenergie erfüllt werden – wenn die Voraussetzungen stimmen. „100 GW Photovoltaik in nur einem Jahrzehnt zuzubauen, erfordert einen nie dagewesenen PV-Boom. Das Ziel ist aber erreichbar, wenn die Politik jetzt die richtigen Hebel in Bewegung setzt“, so Andreae.
Flächen und Anreize für Photovoltaik schaffen

Dafür müssten zum einen mehr Flächen von Bund und Ländern zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise ließe sich für öffentliche Neubauten eine PV-Pflicht einführen. Weitere Innovationen könne es in Kombination mit der landwirtschaftlichen Flächennutzung (Agri-PV) oder bei schwimmenden Solaranlagen geben.
Viel stärker genutzt werden sollten darüber hinaus Dächer von Wohn- und Gewerbebauten, so Andreae. „Es muss attraktiver werden, eine PV-Anlage auf das Dach zu montieren. Hemmschwellen für die Dachflächen-Photovoltaik müssen beseitigt werden. Der Photovoltaik-Ausbau darf nicht an fehlenden Flächen scheitern“, appelliert sie.
Finanzielle Anreize zum Bau von PV-Anlagen müsse es sowohl für Bürger als auch für Unternehmen geben. Außerdem solle für die Nutzung des erzeugten Stroms eine größere Wahlmöglichkeit bestehen. Zur weiteren Entwicklung der Solarenergie in Deutschland gehöre nach Ansicht des BDEW schließlich ein deutlicher Bürokratieabbau.
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