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Kosten für Strom

Strompreise fallen auf neuen Tiefstand – Geld sparen wird einfacher

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am Montag, 06.03.2023 - 12:27 (Jetzt kommentieren)

Die Strompreise für Neukunden fallen im Bundesmittel auf 35,8 Cent je kWh – in Einzelfällen bis auf 32 Cent je KWh. Gleichzeitig kostet die Grundversorgung aktuell 45,05 Cent, hat das Vergleichsportal Verivox ausgerechnet. Im Einzelfall müssen Stromkunden bis zu 60 Cent je kWh zahlen.

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Die Schere zwischen den Neukundentarifen und der Grundversorgung klafft also immer weiter auseinander. Den Stromanbieter zu wechseln, macht für viele Stromkunden deshalb wieder Sinn. Und: Immer mehr Stromversorger reagieren auf die deutlich gefallenen Großhandelspreise und senken ihre Neukundenpreise deutlich. Erste Versorger wollen auch die teilweise sehr teure Grundversorgung billiger machen – doch das sind noch Ausnahmen.

Zumeist geht es in der Grundversorgung in die andere Richtung – wie die jüngsten Preiserhöhungen der Grundversorger Eon und Vattenfall zeigen. Doch im Großhandel bleibt der Strom weiterhin günstig und kostet die Versorger im März umgerechnet zwischen 9,8 und 18,9 Cent je kWh – und auch am Terminmarkt können deutsche Händler und Versorger sich für die nächsten 6 Monate mit Strom zu Preisen von umgerechnet 10,9 Cent und 12,6 Cent je kWh eindecken. Solche Preise war Ende des vorigen Jahres noch unvorstellbar. Damals lagen die Großhandelspreise zeitweise bei 50 Cent je kWh (500 Euro je MWh). 

Doch warum senken die Versorger ihre Preise nicht? Ramona Pop, die Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, hatte gegenüber der Hamburger Morgenpost gesagt, dass sich viele Versorger im vorigen Jahr zu sehr hohen Preisen mit Strom eingedeckt haben, weil sie noch höhere Preise befürchteten. Diese Preise geben sie nun an die Kunden weiter.

Ein Wechsel spart vielen Stromkunden richtig Geld

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Doch der veränderte Markt eröffnet den Stromkunden neue Optionen, sagt das Vergleichsportal Verivox „Im vergangenen Jahr stand der Energiemarkt Kopf, die normalerweise teure örtliche Grundversorgung war fast durchgehend günstiger als die Neukundentarife überregionaler Versorger. Nun kehrt sich das Verhältnis wieder um“, sagt Vervox-Energieexperte Storck. Es gibt also wieder Wechselmöglichkeiten.

Alternativversorger sind wieder wesentlich günstiger als die örtliche Grundversorgung. Sparen können jedoch vor allem Haushalte, die in der Grundversorgung beliefert werden. Da der örtliche Grundversorgungstarif mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden kann, können diese Haushalte jetzt direkt wechseln. Die Kündigung beim alten Versorger übernimmt der neue Anbieter, sagt Verivox.

Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt in der Grundversorgung unter Berücksichtigung der Strompreisbremse aktuell durchschnittlich 1.786 Euro pro Jahr. Mit einem Wechsel zum günstigsten Stromanbieter spart man - zusätzlich zur Preisbremse - weitere 345 Euro ein, sagt Verivox. Ein Paarhaushalt mit 2.800 kWh kann seine Jahreskosten von 1.295 Euro um 240 Euro jährlich senken.

Die Preisbremsen für Strom und Gas sind zudem bis zum 31. Dezember 2023 befristet. „Werden die Preisbremsen nicht verlängert, kostet jede verbrauchte Kilowattstunde im kommenden Jahr wieder den regulären Vertragspreis. Auch deshalb wird es für Verbraucher in diesem Jahr wichtig, einen möglichst günstigen Tarif zu wählen“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

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