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Kosten für Strom

Strompreise im freien Fall für Neukunden – Grundtarife schocken Kunden

stromzähler.
am Montag, 27.02.2023 - 10:06 (2 Kommentare)

Während die Neukundenpreise für Strom weiter fallen, haben viele Versorger die Tarife in der Grundversorgung im Februar und März kräftig erhöht. Im Bundesmittel kostet der Neukundentarif jetzt weniger als 36 Cent. Die Grundtarife bewegen sich aktuell im Bundesmittel bei 45 Cent – liegen jedoch nicht selten deutlich darüber. Damit geht die Preisschere immer weiter auseinander.

Strompreis.

Für Neukunden kostet eine Kilowattstunde Strom nach den Daten des Vergleichsportals Verivox Anfang dieser Woche (27.02) im Bundesmittel nur noch 35,9 Cent je kWh. Das sind nochmals 0,6 Cent weniger in der vorigen Woche (36,5 Cent) und im Vergleich zu den Preisen vom Jahresbeginn (44 Cent) sind die Neukundenpreise um 8,1 Cent bzw. 18,5 % gefallen.

Einzelne Versorger haben die Neukundenpreise bis auf 32 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gesenkt. Davon können die meisten Kunden in der Grundversorgung nur träumen. Sie zahlen 2023 im Bundesmittel häufig deutlich mehr für den Strom als im vorigen Jahr und auch erheblich mehr als die Neukunden. Außerdem steigen die Preise im Februar und März kräftig weiter - wie aktuellen Daten des Vergleichsportals Verivox und die Rechnungen einzelner Grund-Versorger wie etwa Vattenfall oder EON zeigen.

Nach den Erhebungen von Verivox mussten die Kunden in der Grundversorgung im Februar im Bundesmittel 45,05 Cent je kWh zahlen. Das sind 9,15 Cent mehr als die Strom-Versorger aktuell von den Neukunden verlangen. Dabei lagen die Preise in vielen Grundversorgungstarifen Ende 2022 oft noch deutlich unter 40 Cent. Doch im neuen Jahr ging es bei vielen Stromkunden in der Grundversorgung steil nach oben: So hat etwa Deutschlands größter Stromgrundversorger Eon mit einer neuen Preisrunde lange auf sich warten lassen. Nun zieht aber auch er nach.

Von März an steigen in vielen Grundversorgungsgebieten des Energiekonzerns im Norden, Osten und Westen des Landes die Preise deutlich – weit über das staatlich festgesetzte Bremsenniveau von 40 Cent pro kWh. Betroffen sind offenbar die Versorgungsgebiete der Eon-Vertriebstöchter Eon Avacon Vertrieb, Eon Edis Vertrieb, Eon Hanse Vertrieb, Eon Westfalen Weser Vertrieb und Eon Mitte Vertrieb, berichtet die Zeitung für Kommunale Wirtschaft (ZfK).

Die Preiserhöhungen variieren demnach je nach Standort. So steigt der Preis für die Grundversorgung im brandenburgischen Schönefeld von 33 auf 56 Cent pro kWh. Im niedersächsischen Auhagen geht es von 30 auf 48 Cent pro kWh hoch. Im hessischen Kaufungen kostet die Grundversorgung von März an 53 statt bislang 26 Cent pro kWh, berichtet die Zfk.

Tarifwechsel lohnt sich – Preisbremse ab 01. März

Auf dem Handelsblatt-Energiegipfel hatte Eon-Chef Leonhard Birnbaum bereits weitere mögliche Preissteigerungen angedeutet. "Wir haben in der Grundversorgung 2022 nicht die Großhandelspreise durchgereicht, sondern nur etwa 30 Prozent davon", sagte er.

Begründet werden die Preisanhebungen oft mit den hohen Kosten und den steigenden Entgelten für die Nutzung der Stromnetze. Für Neukunden gilt das scheinbar nicht, wenn man die aktuelle Entwicklung sieht. Derzeit geht die Schere zwischen beiden Tarifen jedenfalls immer weiter auseinander.

Ein Anbieterwechsel lohnt sich also. Denn trotz der entlastenden Strompreisbremse müssen auch diese Haushalte mit Nachzahlungen rechnen, denn die Strompreisbremse von 40 Cent gilt nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Die Preisbremse gilt dann rückwirkend ab Januar.

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