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Strompreise und Gaspreise

Wenn die Strompreise wieder steigen – Preisbremse einfach verlängern?

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am Donnerstag, 24.08.2023 - 11:51 (Jetzt kommentieren)

Die Strompreise steigen wieder. Für Neukunden liegen sie jedoch unter der Preisbremse. Bestandskunden zahlen noch immer mehr. Ähnlich ist die Situation bei Gas. Minister Habeck will die Preisbremsen verlängern – über den nächsten Winter. Als Versicherung gegen steigende Preise.

Strompreise aktuell.

Die Preisbremsen für Strom und Gas laufen Ende 2023 aus. Wirtschaftsminister Robert Habeck setzt sich jetzt für eine Verlängerung bis Ostern 2024 ein. Er möchte, dass die Strom- und Gaspreise auch den kommenden Winter über komplett gedeckelt bleiben. 

Die Preisbremsen liegen für Strom bei 40 Cent je Kilowattstunde und für Gas bei 12 Cent je Kilowattstunde. Für Neukunden liegen die Preise bereits unter diesen Werten, für Bestandskunden (vor allem bei Strom) allerdings darüber. Die Preisdeckel gelten zudem für jeweils 80 Prozent der prognostizierten Verbrauchsmenge. Für den restlichen Verbrauch muss der Kunde den normalen Tarif zahlen

Robert Habeck möchte nun, dass die Energiepreis-Unterstützung bis Ostern 2024 greifen soll, sagte der Minister in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen. „Denn die Preisbremsen wirken wie eine Versicherung gegen steigende Preise.“ Die Bremsen würden unnötig, wenn die Preise unter dem Deckel von 40 Cent für Strom oder 12 Cent für Gas für private Verbraucher liegen.

 „Aber wenn doch etwas passieren sollte, ist die Absicherung eben auch im kommenden Winter noch da. Wir reden daher bereits mit der EU-Kommission darüber“, sagte Habeck.

Nur die Neukundenpreise liegen unter der Bremse

stromzähler.

Die Verlängerung der Preisbremsen wäre laut Habeck angesichts der gesunkenen Einkaufspreise vor allem eine Vorsichtsmaßnahme. „Wenn die Preise fallen und unter dem Deckel von 40 Cent bei Strom oder zwölf Cent bei Gas für private Verbraucher liegen, dann braucht man die Bremsen nicht“, erklärte der Minister.

 „Wir haben im letzten Jahr 200 Milliarden bereitgestellt, um den Energiepreisschock abzufangen“, sagte Habeck. „Mit einigem Erfolg, die Märkte haben sich stabilisiert. Deshalb mussten wir für die Preisbremsen bislang nur rund 18 Milliarden Euro ausgeben.“ 

Die Strom- und Gaspreise für Neukunden liegen aktuell unter diesen Preisgrenzen.  Auch wen sie zuletzt wieder etwas gesteigen sind. Bei Gas zahlen Neukunden aktuell 9 Cent pro kWh, der Strompreis für Neukunden ist von zeitweise 28 Cent je kWh zuletzt wieder auf knapp 31 Cent gestiegen.

Bestandskunden zahlen drauf – Terminmarktpreise steigen

Für Bestandskunden ist die Sache noch teurer. Zwar sind die Preise auch hier deutlich gefallen – bei Strom von etwa 48,2 Cent je kWh im Januar auf 38,6 Cent je KWh im August. Damit liegen die Strompreise für Bestandskunden (also die Grundtarife) jedoch noch immer fast 9 Cent über der Preisebremse. 

Bei Gas ist die Situation ähnlich: Hier sind die Preise für die Grundtarife von 18,3 Cent je kWh im Januar auf 12,5 Cent je kWh im August gefallen und liegen damit noch 0,5 Cent über der Preisbremse. 

Schaut man auf die Terminmärke für Strom und Gas, an denen sich die Versorger für die Zukunft eindecken können, dann erwarten diese für die nächsten Wochen einen Preisanstieg. Dieser ist aber weit von den Höchstpreisen des vorigen Jahres entfernt. So kostet der Strom für den Septembertermin an der Strombörse EEX aktuell rund 104 Euro je MWh, für den Dezember 140 Euro und für den Januar knapp 160 Euro je MWh. 

Auch bei Gas steigen die Terminmarktpreise von 37 Euro je MWHh im September auf 56,4 Euro je MWh im Januar 2024.

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