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Flügel bricht ab

Unfall an Windenergieanlage: Rotorblatt stürzt krachend zu Boden

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am Dienstag, 04.01.2022 - 17:00 (Jetzt kommentieren)

Von einem 240 m hohen Windrad im münsterländischen Gronau-Epe ist ein Flügel abgebrochen. Die baugleiche Nachbaranlage steht seitdem still.

Die Ursache ist noch unklar. Der Flügel der hohen Windenergieanlage mit 161 m Narbenhöhe und 158 m Rotordurchmesser war am Sonntag nach Neujahr 2022 einfach abgebrochen. Er stürzte krachend zu Boden.

Kleinere Flügelteile fanden sich noch etliche Meter entfernt im Feld. Verletzt wurde zum Glück niemand. Nach Angaben der Westfälischen Nachrichten (WN) geht der Betreiber, die Bürgerwind Gronau Epe, von einem Materialfehler aus.

Ursache des Abbruchs am Windrad noch nicht geklärt

Gestern kamen geschwind Vertreter von GE Renewable Energy aus Salzbergen nach Epe, um mit den Betreibern die weiteren Schritte abzusprechen. Zunächst wurden die Trümmer gesichert, danach werden die einzelnen Teile genau untersucht, sagen Vertreter der Bürgerwindgesellschaft. Sie mussten etwa die zuständigen Ämter benachrichtigen und die Versicherung kontaktieren. Zuvor war das Gelände entsprechend abgesperrt worden.

Eine baugleiche Nachbaranlage ist aus Sicherheitsgründen vorerst stillgelegt. Sie wurde noch am Sonntag vom Netz genommen. Die beiden Giganten mit je 240 m Höhebringen jeweils 5,3 Megawatt. Die beiden neuen Windkraftanlagen lieferten erst seit wenigen Wochen Strom.

Herstellerfirma bemüht sich um Aufklärung

Die Firma GE Renewable Energy, welche die beiden Windkraftanlagen geliefert hatte, teilte gestern auf Anfrage der WN lediglich mit, dass es den Standort gesichert habe und daran arbeite, die Ursache für den Schadensfall zu ermitteln.

Laut Homepage des Lieferanten haben Windräder mit „Cypress-Blattform“, zu der die beiden Anlagen in Gronau-Epe gehören, einteilige und geteilte Rotorblätter. „Die Hightech-Carbonblätter wurden im Rahmen der langjährigen Partnerschaft zwischen GEs Onshore Wind Business, GEs Global Research Center und LM Wind Power entwickelt“, ist es auf der Internetseite des Unternehmens zu lesen.

Unfälle mit Abbrüchen von Flügeln relativ selten

Solche Unfälle wie in Gronau-Epe sind nach Angaben von Frank Grüneisen, Pressereferent im Bundesverband Wind-Energie (BWE), recht selten. Ende 2021 lieferten nach seinen Angaben in ganz Deutschland rund 30.000 Windräder Strom, berichtet die WN. Seit 2005 sei es laut einer Auflsistung zu 119 solcher oder ähnlicher Schadensereignisse gekommen, inklusive des ersten Falls 2022 in Gronau-Epe.

Seit 2005 habe es demnach insgesamt 35 Fälle von Rotorbrüchen gegeben. Dabei waren 22 mal die Rotoren komplett abgebrochen und 13 Mal nur Flügelteile.

Mit Material von WN, Bürgerwind Gronau-Epe, GE, BWE
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