Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Solarstrom und PV-Anlagen

Zu viel Solarstrom – Bayernwerk schaltet Solar-Anlagen ab

Solar-Dach-AdobeStock_61813185
am Freitag, 15.09.2023 - 12:00 (2 Kommentare)

Zu viel Sonne, zu viel Strom. Der Netzbetreiber Bayernwerk musste Solaranlagen abschalten, um eine Netzüberlastung zu verhindern. Der „zu viel erzeugte Strom“ kann weder verbraucht noch gespeichert oder exportiert werden.

Der Stromnetzbetreiber Bayernwerk hat am Dienstag eine Reihe von Photovoltaik-Anlagen in Niederbayern, der Oberpfalz und im östlichen Oberbayern abgeschaltet, berichtet der BR. 

Ursache dafür ist nach Angaben von Konzernsprecher Christian Martens, dass die Leitungsnetze den angelieferten Strom nicht mehr weiterverteilen konnten und auch keine Abnehmer da waren. 

Angesichts dessen hält Bayernwerk die Abschaltung von Photovoltaik-Anlagen für „unumgänglich“.

Einspeiseregulierung – 70 % oder Abschaltung

Die Einspeiseregulierung für private Solaranlagen-Besitzer macht das möglich. 

Um das Stromnetz vor einer Überlastung durch übermäßige Einspeisung erneuerbaren Stroms zu schützen, müssen sich Besitzer einer privaten Photovoltaikanlage mit höchstens 25 Kilowatt Peak (kWp) Leistung vor Inbetriebnahme entscheiden: 

Entweder ein pauschaler Stopp der Einspeisung bei 70 % der Nennleistung oder die ferngesteuerte Abschaltung der Anlage durch den Netzbetreiber im Notfall.

Netzüberlastung befürchtet – zu viel Strom

Geregelt wird der Strom durch automatische Algorithmen. Bei Abschaltungen werden zunächst größere Anlagen vom Netz genommen, doch es können auch private Anlagen betroffen sein. 

Die Betreiber werden bei der Abschaltung ihrer Anlage informiert. Die Regulierung ist laut Bayernwerk deshalb wichtig, da sonst die Netzsicherheit nicht gewährleistet wäre. 

„Das Netz wäre überlastet und es könnte auch zu Ausfällen kommen“, so Johannes Larsen, der Leiter der Systemführung bei Bayernwerk.

Keine Speicherung und kein Export möglich

„Wir müssen Energie aufnehmen, weiterverteilen, regulieren und eingreifen, sollte es zu viel sein“, sagt Larsen weiter. Die vom Bayernwerk ferngesteuerte Abschaltung sei Tagesgeschäft, „weil wir den Strom nicht einspeichern können“. 

Der Strom müsse unmittelbar abgenommen oder verbraucht werden. Passiert das nicht, wird versucht, den überschüssigen Strom über das Netz innerhalb von Europa zu verteilen.

 „Doch das geht nicht immer, da unter anderem die Leitungen und das Netz den Strom nicht transportieren können“, erklärt der Leiter der Systemführung.

Mit Material von BR24

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...