Die Planung für die vierte deutsche Stromautobahn von Niedersachsen und Schleswig-Holstein ins Ruhrgebiet wird allmählich konkret. Der Netzbetreiber Amprion stellte am Dienstag in Dortmund erste Konzepte für den Verlauf der 7 Milliarden Euro teuren Gleichstromverbindung vor, die ab 2030 eine Leistung von insgesamt vier Gigawatt transportieren soll. Das entspricht der Produktion von fünf großen Kohlekraftwerken.
Der sogenannte Korridor B war 2021 im Bundesbedarfsplangesetz festgeschrieben worden, um die Energiewende voranzutreiben, und soll ab 2030 Windkraft aus dem Norden in die Ballungsgebiete im Westen Deutschlands transportieren und damit Kohlestrom ersetzen. Er besteht aus einem rund 440 Kilometer langen Abschnitt von Heide in Schleswig-Holstein nach Marl in Nordrhein-Westfalen und einem zweiten rund 270 Kilometer langen Abschnitt vom niedersächsischen Wilhelmshaven nach Hamm in NRW. Die Gleichstromverbindung soll vorrangig als Erdkabel verlegt werden.
Leitung soll 2030 fertig gestellt sein
Im ersten Schritt präsentierte Amprion nun mögliche Korridore für den Verlauf der Leitungen, die Konflikte um die Streckenführung möglichst minimieren und gleichzeitig einen effizienten Bau ermöglichen sollen.
Im Frühjahr 2022 will das Unternehmen nach weiteren Untersuchungen dann der Bundesnetzagentur einen ein Kilometer breiten Vorzugskorridor vorschlagen. Der Planfeststellungsbeschluss mit der genauen Streckenführung soll allerdings erst nach einer Bürgerbeteiligung 2026 stehen. Fertiggestellt sein soll die Leitung den Planungen zufolge 2030.
Zusammen mit den Gleichstromkabeln will Amprion auch zusätzliche Leerrohre verlegen, um die Stromautobahn gegebenenfalls zu einem späteren Zeitung aufrüsten und die Leistung noch einmal deutlich erhöhen zu können.
Auswirkungen der Erdkabel auf Boden und Pflanzenwachstum
Die Auswirkungen von Erdkabeln und deren Erwärmung auf die Pflanzen untersuchen derzeit Wissenschafter entlang der geplanten SuedLink-Trasse in Baden-Württemberg und Bayern. Dabei geht es auch darum, welche Schadensersatzforderungen und Ausgleichszahlungen für Landwirte möglich sind? Diese und weitere Fragen beantwortet Simone Graeff-Hönninger, Leiterin des Projekts Charge an der Universität Hohenheim hier.
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