Mit einer Wärmepumpe lässt sich aus einer Kilowattstunde (kWh) elektrischer Energie bis zu vier kWh Wärmeenergie erzeugen. Klingt erstmal verlockend, es gibt allerdings zwei fundamentale Denkfehler zu berücksichtigen.
Schlechte Isolation macht Wärmepumpen weniger effizient
Nicht nur für Neubauten, sondern auch für Altbauten eignen sich Wärmepumpen. Dafür sollten aber einige Voraussetzungen gegeben sein: Eine Wärmepumpe kann nur effizient laufen, wenn im Heizkreis eine niedrige Vorlauftemperatur herrscht. Also sollte im Idealfall eine Fußbodenheizung vorhanden sein.
Je besser ein Haus gedämmt ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe, da die Vorlauftemperatur sinkt. Für alle Hausbesitzer, die jedoch mit Radiatoren heizen, ist eine Wärmepumpe allerdings nicht sinnvoll.
Prinzip der Wärmepumpe gleicht einem Kühlschrank
Das Grundprinzip der Wärmepumpe gleicht einem Kühlschrank: Es wird einem kühleren Medium weitere Wärmeenergie entzogen und heizt somit ein bereits wärmeres Medium weiter auf. Je geringer die Temperaturdifferenz ist, desto effizienter ist auch die Wärmepumpe. Deshalb ist es im Vergleich zum Sommer im Winter viel aufwendiger das Wasser für Dusche oder Badewanne zu erhitzen.
Am häufigsten verbreitet sind Luft-Wärmepumpen. Sie entziehen der Umgebungsluft die Energie und sind vergleichsweise günstig. Es gibt aber auch die Möglichkeit, der Erdwärme oder den Grundwasser Energie zu entziehen. Welche Bauweise sich am besten eignet, sollte man mit einem unabhängigen Energieberater besprechen.
5 Dinge, die Sie vor dem Bau einer Wärmepumpe wissen müssen
Denkfehler Wärmepumpe: Effizient ja, wenn der Winter nicht wäre
Wärmepumpen sind laut Merkur jedoch lediglich hocheffizient, wenn man sie nicht benötigt. Im Extremfall steige das System aus, wenn man in der kalten Jahreszeit viel Energie benötigt. Dann springt ein Heizstab ein.
Demnach sei der erste Denkfehler, dass man durchschnittliche Verbräuche aufstellt, anstatt ein Verbrauchsprofil über den Tages- und Jahresverlauf auszudifferenzieren. Daraus ließe sich erst ein Gesamtbild erstellen, das mit der schöngerechneten Werbebotschaft nicht mehr viel zu tun habe.
"Subventionieren" wir Wärmepumpen durch höheren Stromverbrauch?
Der zweite Denkfehler bezieht sich laut Merkur auf die Strompreisgestaltung. Es gibt einen fixen Tarif pro kWh. Dieser ist ein Durchschnittspreis, mit dem Versorger auf ihre Kosten kommen sollen. Dieser Preis sei jedoch ein stark vereinfachtes Bild der Realität von Angebot und Nachfrage, da die Bereitstellungskosten für Strom stark schwanken.
Das bedeutet: Zehrt die Wärmepumpe in der Heizperiode am meisten elektrische Energie, ist der realistische Bereitstellungspreis dafür deutlich teurer als der vereinbarte Tarif. Laut Merkur subventionieren alle Stromverbraucher im Winter die vermeintlich wirtschaftlichen Wärmepumpen über ihre Stromrechnung.
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