Deutschland muss bis 2045 Treibhausgasneutralität erreichen. So ist zumindest der Plan. Ein wichtiges Werkzeug dabei ist die Umstellung auf Wärmepumpen und die Abkehr von Öl- und Gasheizungen. Doch die Crux ist: Wer soll's machen? Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima schätzt, dass in Deutschland zurzeit 60.000 Heizungsinstallateure fehlen.
Scheitert Klimaschutz am Fachkräftemangel?
Sanitär- und Heizungsbetriebe können sich über leere Auftragsbücher nicht beklagen. Pro Jahr bauen sie rund 900.000 Heizungssysteme um. Und 1,2 Millionen Bäder. Denn auch da gibt es in einer Bevölkerung, die immer älter wird, einen großen Bedarf nach barrierefreien Duschen und Wannen. Der Heizungsaustausch, der nun per Gesetz auf dem Weg gebracht wurde, sorgt dafür, dass die Arbeit nicht weniger wird. Wichtig ist er ohnehin. 30 Prozent der Treibhausgasemissionen entstehen im Gebäudesektor. Fehlen die Facharbeiter, geht das zu Lasten des Klimaschutzes.
Heizungstausch ist keine Raketentechnologie
Dabei sei der Heizungstausch keine „Raketentechnologie“, wie der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Helmut Bramann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte. Die Kenntnisse dazu sind Teil der Ausbildung im Handwerk. Zudem gibt es Weiterbildungen. Dennoch muss es irgendwer tun.
Das Statistische Bundesamt hatte letzten Sommer gemeldet, dass im Sanitär- und Heizungsbau 9,4 Prozent weniger arbeiten würden als noch vor zehn Jahren. Da waren es noch 303.000 Personen, heute sind es 275.000.
Handwerker fehlen nicht nur im Heizungsbau
Laut einer Erhebung des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung fehlen in Deutschland 100.000 Handwerker, die Gebäude klimaneutraler machen. Das betrifft Fensterbau, Heizungsinstallation sowie Maler- und Stukkateurarbeiten.
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